Dissordawtisms – Sardonic Ideas of Spastic Contempt

von am 18. Oktober 2024 in Album

Dissordawtisms – Sardonic Ideas of Spastic Contempt

Sardonic Ideas of Spastic Contempt ist das zweite Album des spanischen „one man mathgrind projectDissordawtisms, das atemlose 20 Minuten an technischem Wahnwitz ausspeit.

Insofern – was den prolongierten Simplizismus angeht nämlich – bleibt der Titel des 2023er Debüts A Presentation… of Simple Ideas konträr zu den Tatsachen stehend – sonst aber kann die als Warnung interpretierbare Klassifikation weiterhin als absolut zutreffend und maßgeblich verstanden werden, was die Arbeitsweise von Juan Alfosea Ruiz („All instruments and vocals, mixing and mastering“) angeht.
In einem Chaos aus vertrackt angejazztem Mathcore, der zwischen frühen Dillinger Escape Plan, PsyOpus oder Behold… The Arctopus indirekt zitierend direkt aus den szeneübersättigten 00er Jahren stammen könnte, verzichtet Sardonic Ideas of Spastic Contempt auf tatsächliches Songwriting, lässt die Form den Inhalt bestimmen – Marke: Style over Substance – und wirft ein willkürliches Durcheinander aus schwindelerregenden Einzelideen in den Collagen-Häcksler, der daraufhin im zu dünn inszenierten Sound wahllos zusammengebastelte Spasmen aus ziellosem Griffbrettgewichse in einen Clusterfuck aus Rhythmen tackert. Alles gniedelt, revidiert, schickaniert.

Selbst wenn man die referenzierten Bands also an sich schon verdammt gerne mag und sowieso eine nostalgische Zuneigung für die Ästhetik von Dissordawtisms hegt, tendiert Sardonic Ideas of Spastic Contempt insofern dazu beinahe zu langweilen, indem der Wahnsinn hier nur um seiner selbst Willen passiert. Kaum eine Szene aus dem generischen Formelkasten bleibt hängen, das instrumentale Staunen hat keinen emotionalen Nährboden.
Weswegen sich jenseits der durchaus spektakulären und auch durch ihre Handwerkskunst zu unterhalten verstehenden technischen Virtuosität wenig erschließen kann – knapp 20 Minuten Spielzeit sich so jedoch enervierend zu ziehen beginnen mögen.
Dennoch: als Talentprobe ist das Hirnfick-Ergebnis als wahrhaftige Esoteric Art of Randomness gerade noch überzeugend genug geraten, um Juan Alfosea Ruiz auf dem Radar zu behalten: potentiell könnte dieses Projekt noch tolle Geschenke an das Genre ausspucken!

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