Devil’s Witches – Désirée
„Désirée is a haunting slice of bossa nova psychedelia and a musical movie for your mind! It penetrates your ears like a lost theme song to a 42nd street erotic classic.“ verkündet Devil’s Witches via Instagram. Stimmt so, absolut!
Knapp eineinhalb Jahre nach dem 2022er-Langspieler In All Her Forms nimmt (der zuletzt offenbar ein wenig den Weltenbummler gegeben habende?) James Abilene sein charmant anachronistischen Teufelswerk wieder auf. Der angestaubte Filmprojektor beginnt zu laufen, eine schwülstigst Orgel-Stimmung breitet sich in halluzinogener Trance ruhig und verträumt zur luftigen Tabla-Percussion aus. Die Gitarre klampft gedankenverloren zu diesen texturierenden Schwaden, soliert irgendwann auch im Acoustic-Feeling vor Polizei-Sirenen, am Ende dann verstärkt mit Classic Rock/ Desert-Feeling, verschwindet im etwas zu abrupten Ende der chilligen Lounge-Nebelschwaden.
Der Gesang von Abilene ist mit einer eingängigen Melodie und dem Gespür für Hooks weich in das verführerische Ambiente eingebettet, die Romantik bekommt einen mörderischen Twist („Watching your eyes grow dark/ You’re not Désirée/ I cannot stand you breathing anyway/ She’s everything you’re not/ You’re body’s cold she’s hot/ You are easily forget, not Désirée“) und die versprochene Stimmung fesselt sofort.
„Take a psychedelic trip back to 1970s New York. The glow from the grindhouse marquee beckons you to get lost in a tale of sex, obsession and murder. Down through 42nd and 8th, past the show world centre and onto the Victory theatre…“
Der Spannungsbogen von Désirée bleibt dabei elegisch und unaufgeregt, auf eine fast subversive Weise einnehmend und in der Tradition von Songs wie Space Cadet oder Like a Drug, nur sedativer. Bedeutet auch: Standalone-Singles von Devil’s Witches bleiben einfach klasse.
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