Der Adventskalenderfragebogen mit: The Noise Killed Hearts
Minus und minus ergibt plus: Als „Out of tune, out of time“ betitelten sich Viktor und Manuel bis vor knapp zwei Jahren noch. Mit zwei Gitarren in der Hand und ihrer Auslegung von Punkrock im Herzen, berieselten sie auch ein gutes Weilchen die meist kleinen Clubs im Großraum Graz.
Damals war mir ihr gesangliches Zusammenwirken schon äußerst sympathisch, kam es akustischen Interpretationen solcher Szenegrößen wie den Lawrence Arms oder Strike Anywhere doch recht nahe. Den „richtigen“ Melodic Hardcore der 90er/frühen 2000er mit treibender Rhythmusfraktion im Rücken spielten damals allerdings andere in Österreich.
Ob die The Noise Killed Hearts nun immer mit gestimmten Gitarren die Bühne betreten oder das Schlagzeug auch punktgenau jeden Einsatz erwischt, sei an dieser Stelle nicht relevant. Mir gibt der Sound der vier Freunde, der sich grob an A Willhelm Scream und den Satanic Surfers orientiert, jedenfalls einiges: Ist schnell, hat Biss, hat Melodie, hat Aussage. Das fängt schon beim Bandnamen an, wie Viktor im Interview mit Heavypop erklärt.
Seit wann musizierst du und wie bist du quasi dazu gekommen?
„Die Geschichte der Band beginnt 2011 und ist eigentlich recht schnell erklärt. Manuel, der früher ein Teil von 100% Cotton war, und ich beschlossen zu zweit und akustisch loszuziehen und Musik zu machen. Nachdem uns aber relativ schnell bewusst war, dass wir in voller Besetzung weitermachen wollen, holten wir zuerst Thomas am Schlagzeug und in weiterer Folge auch Julian am Bass ins Boot. Beide haben schon einiges an Erfahrung durch die Bands Faster Than Sound bzw. Dead Poets Society mitgebracht und es hat einfach menschlich wie musikalisch alles gepasst.„
Euer Bandname?
„Dem Bandnamen The Noise Killed Hearts könnte man folgenden Gedankengang zugrunde legen: Unsere schnelllebige Zeit, die uns mit Konsumreizen und verzerrtem Informationsüberfluss überhäuft, macht es immer schwieriger herauszufiltern, was wirklich essentiell für uns ist. Der Lärm den dieses System verursacht macht es für einige Menschen unmöglich auf ihr Herz zu hören um eigenständige und unabhängige Entscheidungen zu treffen.„
Wie würdest du eure Musik beschreiben?
„Jeder von uns bringt seine persönlichen Vorlieben und seinen persönlichen Stil mit und im Großen und Ganzen lässt sich das unter dem Begriff Punk-Rock dann ganz gut zusammenfassen. Ehrlich gesagt haben wir uns noch nie über eine aufregende Stilbezeichnung Gedanken gemacht. Laut soll es angeblich immer sein.„
Persönliche Vorbilder von euch?
„Darunter befinden sich ganz klar die üblichen Verdächtigen, nämlich Bands, Freunde und Musiker die uns motivieren und es ermöglichen Musik als gemeinsamen Nenner zu definieren.„
Fünf Platten, die euch geprägt haben?
„Schwierige Frage da es wahrscheinlich weitaus mehr gibt als 5 einzelne Platten gibt die einen besonderen Stellenwert für jeden von uns besitzen. Um aber ein paar Beispiele zu nennen.„
Lifetime – ‚Jersey‘s Best Dancers‘
At The Drive-In – ‚Relationship of Command‘
None More Black – ‚This Is Satire‘
Descendents – ‚Everything Sucks‘
Strike Anywhere – ‚Exit English‘
Deine Lieblingsplatten 2012?
„Zu den besten Releases 2012 zählen auf jeden Fall diese Kandidaten…
Astpai – ‚Efforts and Means‘
Propagandhi – ‚Failed States‘
No Trigger – ‚Tycoon‘
Beatles oder Stones?
„Beatles…stoned!“
Hörst du eigentlich auch lokale Bands?
„Natürlich hören wir lokale Bands, schon alleine weil ihre Zahl doch überschaubar ist und die meisten sich untereinander kennen bzw. vernetzt sind. Außerdem ist es immer schön zu erleben, wenn sich auf lokaler Ebene was tut und Bands wie Antimaniax, Basilikum, Rentokill, Red Lights Flash und Konsorten haben doch recht eindrucksvoll aufgezeigt was als österreichische Band machbar ist. Aktuell wären da auch noch Pack of Wolves, Ants!, Remedy, The Liberation Service oder Faster Than Sound, nur um ein paar Beispiele zu nennen.„
Betrachtest du dich zu irgendeiner Art von Szene zugehörig?
„An dieser Stelle möchte ich sagen, dass Cis von The Liberation Service in deren Interview eine sehr gute Antwort auf diese Frage gegeben hat. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen!„
Was könnte besser laufen in der Steirischen/Grazer Musiklandschaft?
„Die Szene in der wir uns hier bewegen ist eigentlich ganz überschaubar und auch keineswegs schlecht. Die Bands sind gut vernetzt und es wird auch eine Vielzahl an guten Shows veranstaltet. Wer also kein Problem damit hat ins Sub, Musichouse etc. zu kommen ist hier bestens aufgehoben.„
Thema Zukunftspläne: Stehen neue Veröffentlichungen oder Auftritte in der Startlöchern?
„Zurzeit versuchen wir uns darauf zu konzentrieren gemeinsam an neuem Material zu arbeiten und eine gute Balance zwischen Songwriting und Live-Shows zu finden. Unser Debüt ‚Wasted Times are Sinking Ships‚ gibt es online auf bandcamp zu hören. Weiters haben wir am 22.12. die Ehre mit einigen wirklich großartigen Bands beim Heavy Xmas in Sinabelkirchen dabei zu sein.
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