Der Adventskalenderfragebogen mit: Musikcafe Prenner
Geschliffenen, deutschsprachigen Indierock mit nachdenklich beschwingtem Pop-Grundtenor, einem unleugbaren Hang zur Hymnik und gegebenenfalls dem nötigen Nachdruck – das können nicht nur Kettcar und Konsorten, sondern auch Musikcaffe Prenner.
Unbekannte sind Bernhard, Hans, Erwin, Danny sowie Peter („und im Herzen Gus„) alias eben Musikcafe Prenner längst keine mehr: man muss dem Rock der fünf Anfangdreißiger seit 20120 irgendwann beinahe zwangsläufig irgendwann begegnet sein; mag es allein aufgrund des markanten Bandnamens sein, der langjährigen Vergangenheit der einzelnen Musiker in Bands wie Barracuda oder Comeback for a Kiss; aufgrund ihrer Stipvisiten auf FM4 oder im Radio Soundportal; oder schlicht, weil sich Musikcafe Prenner nicht zuletzt im Vorprogramm von Hellsongs, Last Days of April oder Heinz aus Wien über die Grazer Stadtgrenzen hinweg einen Namen gemacht haben. In umtriebigen Zeiten für die Band hat Peter dennoch Zeit gefunden, durch den Heavypop-Adventskalender-Fragen zu führen – besten Dank dafür an dieser Stelle abermals
Seit wann musiziert ihr bzw. wie ist es quasi dazu gekommen?
„Wir musizieren, seit wir einigermaßen denken können und im Stande sind, Instrumente zu halten (auch wenn es sich nicht immer so anhört).„
Die Frage nach dem Bandnamen….?
„Der Bandname richtet sich nach einem kleinen Cafe in Wildon, in dem wir viel Zeit in unserer Jugend verbrachten und dessen Wirt eine große Inspiration und ein unglaublich guter Freund für uns war, der uns den Raum gab, an uns zu glauben, und uns auch vor Publikum zu probieren.„
Wie würdet ihr persönlich eure Musik beschreiben?
„Indie Pop mit Punk Rock Herz.„
Persönliche Vorbilder?
„Keine Idole und Vorbilder, aber viele MusikerInnen und Bands, die wir sehr gerne hören. Und natürlich den Prenner Horst!„
Kannst du fünf Platten nennen, die euch als Band geprägt haben?
„Also meine Prägeplatten puh… 5 – es gibt einfach zu viele…:
Iron Maiden – ‚Number of the Beast‘
Dead Kennedys – ‚Bedtime for Democracy‘
Propagandhi – ‚Less Talk More Rock
Kettcar – ‚Du und wieviel von deinen Freunden‘
The Smiths – Meat is Mmurder
Nofx – ‚Punk in Drublic‘
Green Day – ‚Dookie‘
Rage Against the Machine – ‚RATM’…..„
Und eure fünf Lieblingsplatten 2012?
„Was steht da alles neu in meinem Plattenregal?
Kettcar – ‚Zwischen den Runden‘
Astpai – ‚Efforts and Means‘
Propagandhi – ‚Failed States‘
…And You Will Know us by the Trail of Dead – ‚Lost Songs‘
Gaslight Anthem – ‚Handwritten‘
Allo Darlin – ‚Europe‘
…….alles was Schall und Rauch rausgebracht hat.„
Ganz pauschal geantwortet: Beatles oder Stones?
„The Who? Glaub da müssten wir abstimmen. Wahrscheinlich ein Hybrid aus Beidem mit einem Schuss Elvis nachdem er nächtelang Led Zeppelin gehört hat….„
Hört ihr im Musikcafe Prenner eigentlich auch lokale Bands?
„Ich höre mir sehr viele lokale Bands an, da gibt es im Moment auch einiges, wenn auch die Landschaft ein wenig größer und bunter sein könnte. Ich empfehle einfach, die kleinen Bühnen auszuprobieren und zu erleben und entdecken, was sich da alles tut. Ich denke da vor allem ans Sub, das Wakuum, Cuntra, zum Spotting in die Postgarage oder ins Jukuz Explosiv, Forum, alle Konzerte von Indiepartement…Regional, saisonal liebe ich die Ants, eine junge HC/Punk band aus Graz und den Sado Maso Guitar Club…was noch? Die wunderbaren Pirates on a Boat of Love, The Liberation Service, Heroes and Ghosts, The Striggles, Hella Comet, Erwin R., Julia Motz, Viech, Butcher Babes, Philipp Szalay…„
Und betrachtet ihr euch eigentlich zu irgendeiner Art von Szene zugehörig?
„Die Szenenzeit ist, denke ich, vorbei. Prinzipiell fühl ich mich nach wie vor in alternativen Gefilden lieber, und wir fühlen uns in diesem Indie-Umfeld durchaus wohl. Ich persönlich würde mich, wenn ich müsste, noch dem d.i.y. Punkrock zuschreiben. Ich versuche auch noch ab und zu Shows zu machen. Im Grunde sind wir aber einfach zu wenig aktiv und zu vielfältig unterwegs, um einer Szene zugeordnet werden zu können.„
Könnte Dinge besser laufen in der Steirischen/Grazer Musiklandschaft?
„Es könnte natürlich immer besser laufen. Oft bräuchte es mehr Unterstützung für kleine VeranstalterInnen, weniger Trägheit von GrazerInnen beim Besuchen von Konzerten, das übliche halt… Im Moment ist die Möglichkeit, aufzutreten aber ganz gut (zumindest in Graz) – da seh ich noch viel stärkeren Bedarf in ländlicheren Regionen. Ich denke, was am Wichtigsten in Zeiten wie diesen ist, ist das Teilen von Ressourcen und das Zusammenarbeiten wo es nur geht, Toleranz für alle, die Musik schaffen und sich gegenseitig zu unterstützen. Da wär noch etwas Luft nach oben. Es ist doch schöner, am Wochenende mit FreundInnen ein Konzert zu besuchen, wo Menschen ihr Herz und ihre Seele mit dir teilen, anstatt Muttis Geld ins Bollwerk zu tragen und dann betrunken und unerfüllt nach Hause zu wanken.„
Zum Abschluß das Thema Zukunftspläne: Stehen neue Veröffentlichungen oder Auftritte in der Startlöchern?
„Zukunftspläne… tja wir haben einiges vor, aber nur recht wenig Zeit. Im Moment heisst es, gute Partnerschaften finden (Label/ Booking), uns nach der Flucht unseres Dauerbassers Gus wieder in neuer Besetzung gut einzuspielen, nächstes Jahr eine ganze Platte aufzunehmen (und auch rauszubringen) und einfach die beste Musik, die wir machen können zu spielen. Und am wichtigsten: Spaß daran zu haben! Konzerte wird es geben – Anfang des Jahres ein paar kleinere Geschichten und einen Geheimgig im Februar (so geheim, dass auch die übrigen Bandmenschen noch nix davon wissen), und dann einfach mal sehen, was kommt. Wir sind auf alle Fälle zu vielen Schandtaten bereit und so lange wir brennen, brauchen wir kein Streichholz.„
Das Musikcafe Prenner findet man online:
Facebook | Myspace
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