Demiser – Through the Gate Eternal
Herrlich catchy auftretender Blackened Thrash Metal zwischen Hellripper, Enforced und einem Quäntchen Motörhead: Demiser aus South Carolina legen drei Jahre nach ihrer Debüt-Ep Surrender to Sin mit Through the Gate Eternal ein Album von immensem Unterhaltungswert vor.
Mit seinem permanenten Highspeed Riffing und den Soli, polternden Tempo-Drums und modrig, aber klar verständlichen Death-Vocals kaschieren Demiser zu keinem Zeitpunkt, dass sie kein Interesse daran haben, das Genre-Rad neu zu erfinden, sondern es gewissermaßen simpel, aber verdammt effektiv, so straight und retroaffin anzudrehen. Es ist insofern quasi die gar nicht so heimliche Stärke von Through the Gate Eternal, selbst generische Momente mit solch einem Hunger zu spielen, als hänge das eigene Leben – mit nackten Oberkörpern und Fackeln in den Händen – daran.
Schon in der ersten Hälfte scheucht das Quintett dafür tolle Ideen absolut dynamisch durch die Drehtür, auch wenn gerade der Einstieg seine Vorzüge noch etwas weniger stürmisch auf dem Silbertablett präsentiert. Der Titelsong-Opener lässt ein erstes Solo vom Stapel und betoniert den Ausflug mit rasendem Druck – mittig im Slo-Mo- Groove und beschwörender dämonischer Geste. Der Slayer-Tribut Offering nimmt sich lange Zeit, um seine Höllenhunde vor den Streitwagen zu spannen und danach aus den Strukturen auszubrechen. Deathstrike presst mit Judas Priest-Scheuklappen eilig dahin, der Refrain wäre ordentlich mitgröhlbar, trägt aber nicht dick auf, sondern bleibt assig schwitzend am Boden, bevor Raw Fucking Vomit seinem Titel alle Ehre macht, jubilierend die Triumphgeste aufzeigt, dann die kurze Einkehr antäuscht, nur um das in variablen Schüben drückend umso energischer zu galoppieren. Demiser haben Through the Gate Eternal auf Betriebstemperatur hochgefahren.
In der zweiten Hälfte der Platte dreht die Band deswegen auch erst wirklich auf, nachdem Song of Byleth als Acoustic-Einkehr am Lagerfeuer erst einmal den nötigen Raum geboten hat, um durchzuatmen. Die grandiosen Drums in Unholy Sacrifices rühren dann mit einer umso manischeren Dringlichkeit an, während sich die Nummer eine teuflisch rückwärts laufenden Trance als Textur gönnt, ohne vom Gaspedal zu gehen. Hook and Torment teilt sich den punkigen Spirit mit Oozing Wound, hat aber trotzdem mühelos Platz für waschechte Classic-Tendenzen und den Zünder für aggressive Pit-Partys. Demiser the Demiser gießt da sogar noch locker Kerosin nach und kennt als rauschige Hatz kein Halt, bevor Warfuck Demon Lust das Erfolgsrezept mit heroischer Ader titelwürdig bis in den Hardcore zelebriert.
Dass gerade das starke Finale von Through the Gate Eternal zwei Songs direkt, wenn auch mit einem weniger räudigen Sound von Surrender to Sin übernommen hat, ist übrigens keine Hypothek, die Demiser für eine vielversprechende Zukunft aufgenommen haben.
Leave a Reply