The Decemberists – What A Terrible World, What A Beautiful World

von am 11. Januar 2015 in Album

The Decemberists – What A Terrible World, What A Beautiful World

Seit dem 2011 veröffentlichten ‚The King Is Dead, das es bis zur Spitze der US-Billboard-Charts schaffte, sind ein paar Jährchen vergangen. Untätig war die Truppe rund um den schrulligen Colin Meloy aus Portland, Oregon in der Zwischenzeit keineswegs. Neben zahlreichen anderweitigen Projekten und Auftritten haben sie mit ‚What A Terrible World, What A Beautiful World‚ ein introvertiertes wie stellenweise auch politisches Album im, für die Band typischen, folkigen Indierock-Stil veröffentlicht.

In den letzten vier Jahren veröffentliche die Band das Live-Album ‚We All Raise Our Voices To The Air‚, lieferte einen Beitrag zum Soundtrack von The Hunger Games, war in einer Folge der Simpsons zu sehen und in Parks And Recreations. Daneben veröffentlichte Meloy zwei Kinderbücher, sowie die EP ‚Colin Meloy Sings The Kinks‚. Der Rest der Gruppe fand sich als Blue Grass Kollektiv Black Prairie und veröffentlichte in Zeitraum von 2012 bis 2014 mal eben drei ganze Alben. Nach über 10 Jahren gemeinsamem Werkeln als The Decemberists waren künstlerische Tätigkeiten abseits der Band überfällig. Bereits die Vorabsingle ‚Make You Better‘ hat gezeigt, dass dieser Schritt gut getan hat. Das dazugehörige Video, bei dem Bill Fishman Regie führte, zeigt Nick Offermann als eigenartigen Moderator, der durch eine deutsche TV-Show aus den 70er Jahren führt.

Der von Streichern begleitete Opener ‚The Singer Addresses His Audience‚ beginnt zwar etwas schwerfällig, öffnet sich aber nach mehrmaligem Hören und verarbeitet auf augenzwinkernde Weise, wie der Titel schon verrät, das Verhältnis zwischen Künstler und Publikum. Danach zwängt sich das flotte ‚Cavalry Captain‚ gleich als erster Höhepunkt des Albums auf: „I am the cavalry captain / I am the remedy to your heart / I am the carbon collected / I am the printing upon your stars“ singt Meloy von Bläsern getrieben, dass einem das Herz aufgeht. Das etwas zu verspielte ‚Philomena‚ entpuppt sich als unoriginäres Gitarrenpopstück mit vielen „LaLaLas“ und „Oh-Ahs„. Umso stärker wirkt die Single ‚Make You Better‚ als sicherlich beste Nummer auf ‚What A Terrible World, What A Beautiful World‚. Bereits nach dem ersten Gitarrenriff wähnt man The Decemberists in Höchstform und vielleicht genau so, wie man es sich als Fan wünscht. Der gefühlvolle Gesang Meloys geht sofort ins Ohr und es braucht kein zweites Mal hören um den Song als Hit zu erkennen.

Das sanft instrumentierte ‚12/17/12‚ bezieht sich auf eine Reaktion des US-Präsidenten Barack Obama bezüglich der Newtown School Shootings, die Meloy mit einem Gefühl der Hilflosigkeit und einer tiefen Betroffenheit zurückließ. Im westernhaften ‚Better Not Wake The Baby‚ packen die produktionstechnisch wieder deutlicher als zuletzt in die Breite gehenden The Decemberists unter anderem das Banjo aus und zeigen im 1:48 Minuten kurzen Stück, wie man mit allerlei Percussion und Soundgewand ein Lied zum Höhepunkt treiben kann.
What A Terrible World, What A Beautiful‚ ist eine Leistungsschau der Band, die keinem mehr was beweisen muss. Das Album hat durchaus seine Längen (‚Philomena‚, ‚Easy Come Easy Go‚), reiht sich aber nahtlos in des Gesamtwerk von The Decemberists ein und wird nicht nur Fans begeistern, sondern alle, die für folkigen Indierock etwas übrig haben.

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