Das Jahr in Platten mit: The Icarus Line

von am 7. Dezember 2015 in Adventskalender 2015

Das Jahr in Platten mit: The Icarus Line

Um den Sound von The Icarus Line zu verorten, kann man durchaus auf Referenzgrößen wie Swans, die Stooges oder Grinderman verweisen, dabei aber eben auch nicht umhinkommen anzumerken, dass sich keine andere Band da draußen tatsächlich anfühlt wie Joe Cardamone’s Outlaw-Kombo: es ist diese beispiellose ekstatische, ungemütliche und gefährliche Aura, die bereits jedes bisherige Album der Kalifornier auszeichnete, auf ‚All Things Under Heaven‚ mittels einer fiebrig-spontanen Unberechenbarkeit aber auf einen neuen Zenit getrieben wird.

Kendrick Lamar - To Pimp a ButterflyKendrick Lamar – [amazon_link id=“B00UDDM7K0″ target=“_blank“ ]To Pimp A Butterfly[/amazon_link]

Jeder Mensch der Welt hat diese Platte natürlich gehört. Die Produktion klingt für mich komplett frisch, besonders für so ein Mainstream-Album. Die aufregendsten Teile des Albums sind die Arrangements. Zum Großteil folgen die nicht gewöhnlichen Pop-Konventionen, sondern appellieren nur an ein gewöhnliches Pop-Verständnis. Manche moderne Rock’n’Roll-Bands könnten sich davon ruhig eine Scheibe abschneiden.

Dr. Dre - ComptonDr. Dre – [amazon_link id=“B013GX8MDO“ target=“_blank“ ]Compton[/amazon_link]

Dieses Album ist fast sowas wie ein Pendant zum oben erwähnten Album von Kendrick. Beide Platten handeln von derselben Gegend in Los Angeles, und beide bedienen sich stark an klassischen Funk-Motiven. Ich hatte null Erwartung in Dre nach den letzten Jahren. Nichts was er in der letzten Zeit rausgebracht hat, hatte in meinen Augen irgendeinen musikalischen Wert. Dieses Album kam wie aus dem Nichts und geht wirklich seinen eigenen Weg. Anderson Paak’s vocals sind unfassbar.

Wolf Eyes – I am a problem - Mind in PiecesWolf Eyes – [amazon_link id=“B0157TI01E“ target=“_blank“ ]I am a problem: Mind in Pieces[/amazon_link]

Noch ein später Eintrag aus 2015. Ich folge Wolf Eyes nun schon seit Jahren, und habe sie immer für den besten Repräsentanten der Detroiter Punk-Szene gehalten. Dieses Album schießt über alles hinaus was sie bisher gemacht haben. Da gibt es die heavy Aspekte des klassischen Detroit Proto-Punk ohne so zu klingen wie eine der Bands die man in diese Schublade stecken würde. Die erste Nummer erinnert sogar ein bisschen an Sun Ra. Verglichen mit anderen Veröffentlichungen der Wolf Eyes könnte man das hier wegen der Grooves und Vocals schon für eine Pop-Platte halten. Das ist es natürlich nicht, nur vergleichsweise. Ganz schön aufregend.

A$AP Rocky – At.Long.Last.A$APA$AP Rocky – [amazon_link id=“B00V66GZKG“ target=“_blank“ ]At.Long.Last.A$AP[/amazon_link]

Erst hat mir das Album nicht viel gegeben, und zugegebenermaßen tut die Hälfte davon das immer noch nicht. Es gibt allerdings Tracks auf der Platte, die sind unverzichtbar. Ich würde sagen dass die andere Hälfte durchaus darauf hinweist, dass dieser Typ in Zukunft einiges an interessanter Musik für den Mainstream zustande bringen wird. Wieder ist es die Art wie Konventionen bzw. Strukturen außen vor gelassen werden, nur um das Ganze sich gut anfühlen zu lassen, dass mich beeindruckt. Die Hälfte der Zeit klingt er wie der Junge, der nichts zu sagen hat, aber anscheinend gibt es da doch so einiges.

Destruction Unit - Negative Feedback ResisterDestruction Unit – [amazon_link id=“B00ZB7QC04″ target=“_blank“ ]Negative Feedback Resister[/amazon_link]

Ich muss sagen, dass ich dieses Album produziert habe, was aber nicht bedeutet, dass ich es nicht zu einem Favoriten dieses Jahr machen kann. Diese Band nimmt Punk im Geiste von Chrome, Born Against und den Germs und zieht ihn über den Wüstenboden. Das ist ein Paradebeispiel dafür, zu was Punk in den nächsten Jahren werden könnte. Ich glaube die Platte ist nur der Anfang für die Jungs.

Print article

4 Trackbacks

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen