Das Jahr in Platten mit: Hope Drone
Bereits der selbstbetitelte Einstand von 2013 führte eindrucksvoll vor, dass sich da etwas Überragendes in Brisbane zusammenbraut, das weit über das Spannungsfeld des Post Black Metal hinausgeht. Kein Wunder also, dass Relapse Records die australischen Hope Drone unbedingt unter seine Fittiche nehmen wollte – und damit abermals einen Glücksgriff getan hat: ‚Cloak of Ash‚ übertrifft die gestellten Erwartungen mühelos und verdichtet sich zu einem hypnotisierenden Malstrom von einem Album, das durch seine monolithische Schwere vor allem mit einer beispiellosen, abgrundtiefen Atmosphäre fasziniert (und ganz explizit noch einmal erwähnt auch ein atemberaubendes Artwork zu bieten hat). In welche Platten sich Hope Drone selbst 2015 verlieren konnten, erzählen sie am vierten Tag des Heavy Pop Adventskalender.
Tangled Thoughts of Leaving – [amazon_link id=“B012CN2INE“ target=“_blank“ ]Yield to Despair[/amazon_link]
Peege:
Ich bin relativ ängstlich und mit niedrigen Erwartungen an Yield to Despair rangegangen. Frühere TToL-Platten haben sich irgendwann immer zu einfach in seltsamen Jazz-Ausbrüchen verloren, und nie mehr wirklich zu ihrem Puls zurückgefunden. Das Talent und musikalische Fachwissen war immer sehr offensichtlich, an der Praxis hat es allerdings immer gehapert. Mit Yield of Despair haben TToL es geschafft diesen Puls durch ihre Jazz-Ausbrüche zu ziehen, was definitiv zur Atmosphäre beiträgt, die die Band erreichen möchte.
Leviathan – [amazon_link id=“B00R4W2NH0″ target=“_blank“ ]Scar Sighted[/amazon_link]
Karl:
Ich hab mich auf das Album schon gefreut bevor ich irgendetwas daraus gehört habe, aber nach dem Preview All Tongues Towards war mir klar, dass das ein wirklich starkes Leviathan-Album wird. Ich finde es greift stark auf den Sound von Massive Conspiracy Against All Life zurück, der viel massiver als jener von True Traitor war, allerdings mit verstärkten Death-Metal-Einflüssen zu Beginn und einigen der epischsten und melodischsten Stücken die Wrest je geschrieben hat hinten raus. Kombiniert mit all den Eigentümlichkeiten, die ein Leviathan-Album nun mal so ausmachen – unheimliche cleane Parts, lärmige, dissonante Riffs – und einer Vielzahl an Gesangsstile, die den im Kern steckenden Black-Metal-Sound untermalen, ist Scar Sighted eines der meiner Meinung nach besten Alben des Jahres.
Godspeed You! Black Emperor – [amazon_link id=“B00TY18YSQ“ target=“_blank“ ]Asunder, Sweet and Other Distress[/amazon_link]
Christopher:
Beim ersten Mal als ich gehört habe, wie Asunder, Sweet ins zerstörerische Piss Crowns are Trebled übergeht, war ich spontan süchtig nach diesem Album. Der schleifende Bass am Anfang von Piss Crowns ist heavier als ich es mir jemals von dieser band erwartet hätte, und die Intensität der Streicher-Parts lässt mich auf meine Gitarre blicken, und überlegen, wie ich sie am einfachsten nach Violine klingen lassen kann. Ich hatte früher öfter mal das Gefühl, dass GY!BE sich einfach in übertrieben jubilierenden Abschnitten ihrer Songs verlieren kann, was etwas von den dunkleren und intensiveren Passagen ablenken konnte. Asunder, Sweet and Other Distress behält sich ein stetiges Level an Dunkelheit bei. Es enthält wohl nicht GY!BE’s ergreifendsten Momente (wahrscheinlich sind es diese euphorischen Abschnitte, die alles andere im Kontrast noch kraftvoller wirken lassen), aber es ist ein bewegendes Album, dass mich durch viele lange Nächte begleitet hat.
Krallice – [amazon_link id=“B0143VFWJ0″ target=“_blank“ ]Ygg huur[/amazon_link]
Francis:
Dieses Album ist aus dem Nichts gekommen und hat viele ziemlich überrascht. Obwohl es nicht so fließt und hypnotisch ist wie ihre vorherigen Veröffentlichungen, ist es trotzdem eine klasse Platte. Ich halte es für eine komprimiertere und manchmal irritierendere Version ihrer früheren Platten.Die Songs sind verhältnismäßig kurz, und können in ihrer Struktur etwas fehlerhaft wirken, was nur zum Chaos beiträgt. Es gibt auf dem Album immer noch Melodien, sehr flüchtig allerdings. Die technische Leistung ist unglaublich, und ich verliere mich ständig in dem Zwischenspiel aus Riffs und Drums.
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