Das Jahr in Platten mit: Fuck the Facts
Jede Sekunde in den vier Jahren seit dem Vorgängeralbum ‚Die Miserable‚ haben sich gelohnt – nicht nur, weil die kanadische Band um Topon Das die Wartezeit ohnedies mit zahlreichen Split-Veröffentlichungen und EP’s verkürzt hat. Denn auch nach knappen zwanzig Jahren erlauben sich Fuck The Facts keine gemütliche Komfortzone oder Schongang und treiben ihren progressiven Grindcore auch auf ‚Desire Will Rot‚ unermüdlich in unerwartete Richtungen, bleiben fordernd, gnadenlos – und damit eine unberechenbare Macht an der Speerspitze des Genres.
KEN mode – Success
Unsere Bands sind ungefähr gleich alt, wir sind aber erst mit ihnen gut befreundet seit wir in 2011 gemeinsam getourt haben. Seitdem haben sie eine unbeugbare Arbeitsmoral an den Tag gelegt, und wir unterstützen sie wo wir nur können. Success weicht doch stark von ihrem bisherigen Weg ab, aber ich glaube es ist ihr authentischstes und ehrlichstes Album bisher geworden. Ich habe keine Ahnung was „Noise Rock“ sein soll oder wie er zu klingen hat, ich glaube aber, dass diese neue Richtung einige ihrer Fans etwas verwirrt hat – für mich ist das Album frisch und kompromisslos. Es erinnert mich teilweise auch an die Red Hot Chili Peppers, was durchaus als Kompliment gemeint ist.
Sunflo’er – 1963
Dieses Album wird leider etwas unbemerkt bleiben, was schade ist, denn ich glaube es ist eine der interessantesten und am besten geschriebenen Stücke die ich seit Jahren gehört habe. Aggressiv und unrund, aber gleichzeitig poetisch und schmissig. Ein Paradebeispiel dafür, dass die beste Musik von Freunden kommt, die Spaß haben.
Fistfuck – Split with Fuck The Facts
Vielleicht bin ich etwas voreingenommen, aber die Scheiße rockt verdammt noch mal! Old School, New School, wen kümmerts. Diese Musik machen seit Ewigkeiten, und das merkt man. Sie wissen wie man catchy D-Beat mit zerstörerischem Grindcore kombiniert. Alles verpackt in kompakte zehn Minuten, da fällt auch das Drücken von Repeat leicht.
Black Tower – The Secret Fire
Ich glaube über diese Band wird man in einigen Jahren noch sprechen. Macht schwer süchtig, ohrwurmverdächtige Choruse die aus extrem gut geschriebenem Old-School-Metal ausbrechen. Nichts was das Rad neu erfindet, aber verdammt, es ist über ein Jahr her und ich bekomme diese Songs nicht aus dem Schädel.
Sombre – Flora And Fauna, Feast Upon My Flesh
Ich habe den Fortschritt dieser jungen Band jetzt schon einige Jahre verfolgt, schon als sie noch Trench waren. Sie sind offensichtlich schwer von aktuellen Trends in der extremen Musik beeinflusst, ich glaube aber sie schaffen es ihr doch ihren eigenen Dreh zu verpassen. Das Album reicht von Stoner/Doom über Grind bis hin zu einigen Nu-Metal-Breakdowns, was halt grade so angesagt ist. Ich als Altherren-Gitarrist sollte eigentlich meinen „Fick die doch!“, aber es macht einfach Laune und ist gut geschrieben. Einige extrem schöne Gitarrenmelodien mit ekelhaft zerfetzten Riffs machen das zu einer richtigen Achterbahn von einem Album.
Fuck the Facts online: Facebook | Bandcamp | BigCartel |
Thank you, Topon Das & Fuck the Facts!
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