Darkthrone – Eternal Hails......
„Five heavy dinosaurs looking in wonder and bewilderment at the stars„. Das ist ein so wunderbar treffendes Bild, das Fenriz da für den absoluten Anachronismus (gerade auch in Verbindung mit dem feinen Artwork) zeichnet, für den Darkthrone auch mit Eternal Hails…… bedingungslos stehen.
Mag um die einstige so polarisierende Hate-it-or-Love-it-Wirkung von Darkthrone-Alben mancherorts auch weiterhin ein theoretisches Aufsehen gemacht werden, konnte man die in beruhigender Regelmäßigkeit kommenden Platten von Fenriz und Nocturno Culto in den vergangenen Jahren subjektiv praktisch eher mit einer wohlwollenden Beiläufigkeit registrieren. Ah, schön – was neues; und wieder ist’s gut geworden, wirklich gut… nur um viele der vorangegangenen 18 Langspieler dann auch gleich wieder in einem kaum frequentierten Abteil der Erinnerung abgestellt.
Eternal Hails…… schlägt langfristig zwar wohl auch bis zu einem gewissen Grad in eben diese Kerbe, demonstriert allerdings mit einem durchaus überraschenden Momentum nachdrücklich, warum dies ein Fehler ist.
Die stilistischen Stellschrauben, sie werden von dem nur den eigenen Launen verpflichteten Duo aus Norwegen abermals ein wenig nachjustiert, indem die nur vermeintlich selbstverwaltend gewordene Reise von Darkthrone den mit Arctic Thunder und Old Star eingeschlagenen Weg nun gewissermaßen noch konsequenter weitergeht: Immer noch und wieder zieht das Gespann das aktuelle Rückgrat ihrer Musik aus dem Heavy Metal der 80er, betrachtet quasi Black Sabbath aus der Celtic Frost-Perspektive, so archaisch und primitiv, so unendlich proto – vom räudigen Sound, der diesmal gar etwas kaputtes, psychedelisches, spaciges transportiert, bis zu den Songs, die von der Anti-Produktion als Katalysator verstärkt mit einigen hardrockigen Motiven weit wie nie in den Doom walzen, so viel Raum wie selten einnehmen, um in aller gut abgehangener Schwere zu mäandern.
Dass dass jeder einzelne der fünf Song auch zu leeren Metern über Umwegen neigt und gekürzt hätte werden können, fällt jedoch nur im zu dröge, ohne klare Linie unausgegoren und zerfahren wirkenden Voyage to a North Pole Adrift negativ auf.
Es macht einfach simplizistische Laune, wenn His Master’s Voice kantig aufgerauht in einen zählflüssigen, rostigen Strom steigt, der fast schon etwas tranceartiges entwickelt, oder Hate Cloak seine epische Breitbeinigkeit raspelnd walzend immer monotoner ausbluten lässt, damit Wake of the Awakened danach wie eine regelrechte Tempohatz anmutet, bevor Lost Arcane City of Uppakra in ambienteren Welten eine halluzinogene Versöhnlichkeit sucht.
Originell mag das alles freilich ebenso wenig sein, wie Eternal Hails…… auch keine tatsächlichen Risiken eingeht. Aber die Intuition und das Gespür stimmen hier einfach, was (nicht unbedingt besser, aber eben markanter als auf den direkten Vorgängern) vorführt, dass die einstigen Revolutionäre von Darkthrone einfach so verdammt unterhaltsam und kurzweilig agieren – was man nie vergessen oder unter Wert einstufen sollte.
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