Daniel Rossen – Live in Pioneertown & Santa Fe
Live in Pioneertown & Santa Fe kombiniert selektive Ausschnitte zweier Konzerte, die Daniel Rossen im Rahmen seines fabelhaften 2022er Solodebüt You Belong There im Juni und September vergangenen Jahres spielte.
Entlegenen der Studioversionen des Albums (wie auch dem gemeinsamen Soundtrack Past Lives unlängst) ist Rossen auf der Bühne ohne seinen Grizzly Bear-Kumpel Christopher Bear unterwegs: eine Stimme, eine Gitarre – und virtuose Technik vor famosem, postmodern-klassischen Songwriting.
Was auf diesem Mitschnitt dazu noch fehlt: so viele Songs, die der 40 jährige auf Tour darbot, die man gerne auch konserviert gerne gehört hätte.
Dies gilt, auch weil sich die You Belong There-Stücke Unpeopled Space, Shadow in the Frame, Repeat the Pattern und It’s a Passage (abseits eines etwas eiligeren, manchmal fast dringlich, jedoch niemals gehetzt gezupften Spiels) relativ nahe an den Originalen halten, gerade für jene Songs, die Rossen sich von anderen Musikern oder seinen eigenen Band-Plattformen ausgeliehen hat – wie etwa Waterfall, Sleeping Ute oder Deep Blue Sea.
Neben einer Erinnerung (in Form von Silent Song, Golden Mile, Return to Form und Saint Nothing), weswegen Silent Hour/ Golden Mile 2012 so ein Juwel war, haben es ein paar derartige Exklusiv-Ausflüge aber trotzdem noch auf (das atmosphärisch stimmungsvoll eingefangene, allerdings durch Ab- und Aufblenden leider, leider keinen Hehl aus seinem Compilation-Charakter machende) Live in Pioneertown & Santa Fe geschafft.
Made to Rise gerade, als unveröffentlichter Klassiker, der mittlerweile fast zehn Jahre am Buckel hat; das in den reduzierten, intimen Kontext der Solo-Konzerte entkleidete Department of Eagles-Stück Phantom Other; die herausragende Townes Van Zandt-Schönheit Kathleen; und zu guter letzt das vom wohlwollenden (aber nur selten erkennbaren) Publikum gefeierte Paul Brewster-Cover Kentucky Waltz.
Ungeachtet etwaiger Schönheitsfehler bietet das physisch in limitierter Stückzahl erschienene Live in Pioneertown & Santa Fe also immer noch genug verdammt gute Gründe, um keinen Fan im Plattenregal zu fehlen.
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