Coheed and Cambria – The Joke / Deranged
Weil Coheed and Cambria demnächst ihr elftes Studioalbum aus dem Orbit ziehen dürften, kann man ruhig darauf hinweisen, dass die SciFi-Progger mit dem Duo aus The Joke und Deranged unlängst auch eine Non-Album Single veröffentlicht haben.
Physisch limitiert auf 2500 Stück ist die Doppel-A-Seite jedoch primär für Hardcore-Fans der Band um Claudio Sanchez interessant.
Deranged war bisher nur auf dem Soundtrack des 2011er Games Arkham City verfügbar. Und daher dieser aus rechtlichen Gründen von den gängigen Streaming Plattformen entfernt wurde, Coheed and Cambria die Nummer aber für ihre Anhängerschaft auf diesem Weg weiterhin zugänglich halten wollen, hat man dem Compilation-Beitrag eben einen neuerlichen Release samt Remix und Remaster gegönnt.
Wirklich überragender oder zwingender wird das gute Stück aus der Pre-Afterman-Phase dadurch zwar nicht. Wie Deranged zu einem hymnisch verhaltenem Refrain rhythmisch dezent vertrackt stackst und dann auch noch Classic Solo und theatralische Geste mitnimmt, hat sich in den vergangenen dreizehn Jahren aber auch so nicht ganz von ungefähr zu einem veritablen Fanliebling gemausert.
The Joke kann da allerdings nicht mithalten. Das Vaxis – Act II: A Window of the Waking Mind-Outtake ist ein ziemlicher Clusterfuck aus 80er Synth-Patina, coolem Basslauf, generischen (Nu) Metal-Riffs und einem viel zu harmlosen Refrain für die mit cheesy Pomp aufzeigenen Rahmenbedingungen. Dass die Gitarrenlinie wie eine willkürliche Erinnerung an The Paper Chase eine delirante Spirale hinabzuoszillieren scheint, passt zum Cut-and-Paste-Charakter der mäandernden Nummer, die das Niveau des 2022er-Albums keineswegs halten kann.
Hat man generell eine Schwäche für die Band, freut man sich zwar dennoch über den offiziellen Release (und ein neues Zuhause für Deranged) und runder wertungstechnisch wohlwollend auf – aber da macht das schnörkellose Blind Side Sonny aktuell eigentlich bereits etwas mehr Spaß.
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