Cloud Rat – Faster
Ihre (Europa-)Tour im Frühjahr mussten Cloud Rat ja absagen, nun spendiert das Trio (nach dem Start einer neuen Merch-Kooperation) zum Juneteenth jedoch mit Faster gleich einen neuen Song via Bandcamp.
„Alright so there is a lot to cover at the moment“ eröffnen Cloud Rat die Ankündigung des selben vor einer ganzen Riege an bandnahen Empfehlungen: „First, we uploaded a new Cliff-ish electronic track to bandcamp featuring our dear friend Andy from Thou on acoustic guitar. I know it ain’t grind but unfortunately we haven’t been able to all get together in forever so yeah.“
Das klingt geradezu entschuldigend – spätestens seit dem erwähnten Pollinator-Trabanten Do Not Let Me Off the Cliff (im großen wie kleinen Format absolute Highlights des 2019er-Jahrganges) weiß man aber freilich, dass Cloud Rat abseits der angestammten Grindcore-Fährte ebenfalls für absolute Leckerbissen gut sind, sich als Meister vieler Genre-Klassen erwiesen haben.
Faster beginnt nun also als folkig gezupftes Singer-Songwriter-Stück mit Andy Gibbs an der Akustischen, das von einem in vager Distortion verwaschenem Elektronik-Drumbeat in den Kontrast mitgenommen wird. Madison singt dazu ätherisch hauchend und fördert die pastorale Unschärfe einer gespenstischen, jedoch nichtsdestotrotz wärmenden und enorm nahbaren Nummer, die über ihre irgendwo zwischen Marissa Nadler und Grouper liegenden Stimmung sofort einnimmt.
Zur Mitte hin bäumt sich der Song mit einem toll schwelgenden Metal-Solo in bester Alice In Chains-Manier heroisch auf, behält sich aber seine bescheidene Subversivität und verweigert den konventionellen Klimax mit verträumt wiegender Epik, bevor Cloud Rat wieder in das perlende Motiv des Einstiegs wandern und sich dort langsam in anmutiger Melancholie auflösen.
Deswegen noch einmal in aller Klarheit, werte Band: An dieser Non-Grind-Gangart gibt es absolut nichts zu entschuldigen. Faster demonstriert bestechend, dass es verdammt großartig ist, dass Do Not Let Me Off the Cliffs ganz offensichtlich nicht nur eine temporäre Phase und Suche war, sondern die Initialzündung für einen weiteren elementaren DNA-Strang der Ausnahme-Gruppierung Cloud Rat – mehr aus dieser Richtung kann also gerne jederzeit kommen.
Dennoch, und auch das ist keine schlechte Nachricht, wird sich der Fokus des Trios demnächst (neben dem neuerlichen Versuch ein adäquates Livealbum auf die Beine zu stellen) erst einmal wieder auf die Kernkompetenzen verschieben: „On the heavier end of things, Brandon produced a harsh industrial/PE Cloud Rat track for a forthcoming fundraiser compilation, featuring many killer bands. Keep on the lookout for that in the next month.“
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