Compilation
Rechtzeitig zur aktuellen In The Blood Tour legt Noisulotion in gewohnt liebevoller Aufmachung die vergriffen gewesenen Mother Tongue-Alben Streetlight und Ghost Note als Fan Edition-Doppel neu auf. Kleine Schönheitsfehler trüben das runde Gesamtpaket kaum.
Ein adäquater Tribut an die Jamrock-Legende um John Garcia schreit förmlich nach weit streunenden Songs, nach Länge und einer generell ausufernden Verneigung. Wie erschöpfend die Dessner-Brüder nun aber ihre seit Jahren angekündigte Grateful Dead-Songsammlung vollenden, sprengt dann doch - willkommernerweise - jeden Rahmen.
Der Boss der Swans und Angels of Light versammelt Songs all seiner Veröffentlichungsplattformen als potentielle Setlist seiner Solotour - was auf regelrecht bekömmliche Weise durchaus Neuankömmlinge in Gira's Gefolgschaft anziehen könnte, ist jedoch primär auf bereits eingefleischte Fans zugeschnitten und nur in limitierter Stückzahl auf Tour und im Onlineshop von Young God Records erhältlich.
Pimp-Pimp, Hooray! Wenn LeBron James darum bittet, präsentiert sich der aktuelle wohl beste Rapper der Welt in Spendierlaune und versammelt auf untitled unmastered. hinter programmatisch rohem Artwork acht fulminante Studio-Demos, die es aus etwaigen Gründen nicht auf To Pimp a Butterfly geschafft haben.
Veröffentlichungen aus dem Nachlass von Jeff Buckley bleiben (wie bei derartigen Archivaufnahmen üblich) eine zwiespältige Angelegenheit. Und doch rechtfertigt 'You and I' sein Erscheinen spätestens dann, wenn das abschließende, eventuell etwas zu exaltiert zelebrierte The Smiths-Cover 'I Know it's Over' in all seiner intimen Schönheit mit dickem Kloß im Hals entlässt: "Oh Mother, I can feel the soil falling over my head/See, the sea wants to take me".
25 Jahre nach 'Fakebook' holt die Indie-Institution aus Hoboken Zweitgitarrist Dave Schramm zurück an Bord und wiederholt das Konzept der 1995er-Platte: Yo La Tengo covern sich selbst und andere und mischen dazu zwei neue Nummern in den minimalistisch gehaltenen Kanon.
Keine Record Store Day-Veröffentlichung, obwohl es sich so anfühlt: Trotz all der versammelten grandiosen Musik muss man sich zumindest als Langzeitfan der Indierock-Legende Pavement schon fragen, ob es die vermeintliche Raritätensammlung 'The Secret History, Vol. 1' tatsächlich gebraucht hätte.
20 Jahre Gainesville's Finest, das will gefeiert werden. Zudem hat Chuck Ragan im Interview ja auch Großes angekündigt. Geworden ist es letztendlich nur eine umfangreiche Werkschau mit 4 verschiedenfärbigen 180g Vinylplatten und stimmungsvoller Aufmachung. Gleichermaßen also ein ausgerechnet für Langzeitfans doch etwas ernüchterndes Sammlerstück, wie der nahezu perfekt selektierte Einstiegspunkt für Entdecker der Punkrock-Legende Hot Water Music.
Sam Beam weiht sein neues, eigenes Label Black Cricket Recording Co.standesgemäß ein, indem er den ersten Teil einer Reihe von Outtake-Sichtung auf vertiefende Spurensuche in die Vergangenheit zu den Anfängen seiner Karriere schickt.
Soundgarden haben es seit jeher verstanden auszusieben und ihr bestes Material entsprechend auf den regulären Studioalben in Szene zu setzen. Dennoch ist die Raritätensammlung 'Echo of Miles: Scattered Tracks Across the Path' ein endlich wahr gewordener Fantraum.