Castle Rat – Into The Realm

von am 26. September 2024 in Album

Castle Rat – Into The Realm

Eine meistens durchwachsene, manchmal aber sehr vielversprechende  Talentprobe zwischen Klischees und Kinderkrankheiten: Into the Realm ist das Debütalbum der Stoner/ Traditional Doom-Band Castle Rat aus Brooklyn.

Castle Rat is a Medieval Fantasy Doom Metal band led by the Rat Queen on a mission to expand and defend ‘The Realm’ from those who seek to destroy it. She is joined by The Count, The Plague Doctor, and The Druid. Together they face the relentless wrath of their arch nemesis: Death Herself — ‘The Rat Reaperess.”“ erhebt sich das Quintett selbst zum schillernden Konzeptkunstwerk, während die dazugehörige Musik gegen das thetralische Drumherum ein wenig zu verblassen droht: Klassisch im analogen Griesel-Sound aus der Garage und Zeit fallend macht die geschminkte Gang um Frontfrau Riley Pinkerton allerdings trotz Schauspiel-Gegnern auf der Bühne keinen Hehl daraus, das Playbook von prägenden Vorbildern wie Black Sabbath, Blood Ceremony oder sogar frühen Ghost gewissenhaft abgepaust zu haben, wo die okkulte Grandezza den ebenso kompetenten wie generischen Riffs folgt.

Auf den ersten (und besonders streng betrachtet wohl auch auf den zehnten) Blick scheint jeder Song scheint unter der Schirmherrschaft dieser stilistischen Leitsterne ein seine Lektionen grundsolide beherrschendes Malen nach Zahlen zu sein, das sich nahezu ausnahmslos zwischen recycelten Ideen und Baukasten-Szenen bewegt, die man exakt gleich schon unzählige Male gehört hat.
Doch nach und nach überzeugt entlang der stimmig kreierten Ausstrahlung der übersetzte Enthusiasmus hinter dem Varietéprogramm mehr, als dass der Vorwurf des unoriginellen Déjà-vu-Schaulaufens schwer wiegt. Denn wirklich schwach ist das Songwriting nie, die Performance und der Sound sowieso nicht, die Authetizität passt. Ist man also gerade in Laune für derartige Epigonen-Stangenware, überzeugt Into the Realm, weil Castle Rat
ästhetisch ziemlich punktgenau treffen und atmosphärisch abholen.

Während es die sporadisch eingetreuten instrumentalen Skizzen-Stücke (Resurrector, The Mirror, Realm) als Bindemittel für das homogene Ganze nicht notwendigerweise gebraucht hätte, sind es jedoch vor allem zwei Songs, die die Zukunft der Band absolut vielversprechend ausleuchten (und die hier folgende abschließende Wertung wohlwollend um einen Punkt anheben): Cry for Me als lange zurückgenommen agierende Vintage-Ballade aus der Ursuppe seiner Einflüße, sowie die progressive Krönung in Form des Closers Nightblood.
In diesen Highlight-Momenten will man Into The Realm sogar als Gesamtpaket besser finden, als es eigentlich ist.

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