Car Bomb – Live In Santa Cruz
Car Bomb hatten zwar mitunter das beste Shirt-Design zur Pandemie – ihr jüngstes Studioalbum Mordial fiel aufgrund dieser jedoch zumindest in Europa um die Tour-Präsentation um. Live in Santa Cruz sorgt insofern nachträglich zumindest annähernd allerdings doch noch für Abhilfe.
An 18. März 2022 im The Catalyst von Santa Cruz aufgenommen (und danach von Johann Meyer abgemischt und gemastert) hält sich die aufgefahrene Setlist der djent‘esken Chaos-Mathcore‘ler schließlich – wenngleich auch hinsichtlich der Reihenfolge der einzelnen Nummern durcheinander gewürfelt – relativ dicht an jene, die justament gespielt wurde, als die Europa-Tour Anfang 2020 aufgrund des ersten Lockdowns in Deutschland abgebrochen werden musste: nur das geniale His Eyes und Spirit of Poison wurden inzwischen durch den neuen Einstieg mit Finish it und The Sentinel ersetzt.
Neben diesen zwei Songs von w^w^^w^w reihen sich so also nur Songs der jüngsten beiden Car Bomb-Studioalben aneinander (nämlich sieben von Meta und fünf von Mordial) aneinander, was folgerichtig per se eine stimmige Abfahrt in das Laser-Gefecht bedeutet und angesichts solcher Highlights wie Blackened Battery, Hela oder Secrets Within (mit seinem ironischen Country Roads-Twist als Abschied) mit der Zunge schnalzen lässt. Außerdem fügen sich die melodischen, clean gesungenen Passagen (also die subjektiven Achillesfersen der Band) nach einigen erst doch dezent schiefen Anläufen letztendlich im Verlauf der Show in der Bühnen-Präsentation doch deutlich stimmiger in das Feuerwerk ein und trumpfen in Gratitude, Dissect Yourself oder Antipatterns gar in Richtung Beinahe-Puciato-Feeling auf.
Abgerundet wird das förmlich verfliegende 53 minütige Schaulaufen durch einen wirklich verdammt ordentlichen Sound, der das Publikum auf Live in Santa Cruz zwischen den Songs zudem auch soweit in den Vordergrund rückt, um eine adäquate Stimmung zu erzeugen.
Weswegen der Mitschnitt natürlich noch lange kein tatsächlicher Ersatz für eine in hiesige Gefilde führende Tour ist – darum herum, sich als Fan eine der auf 600 Stück limitierten Vinyl-Versionen ins Regal zu stellen, kommt man angesichts der zelebrierten Ausnahmequalität auf jedoch trotzdem nicht.
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