Cameron Winter – Singles
Seinem (knapp eineinhab Monate später folgen sollenden) Solo-Debüt Heavy Metal hat Geese-Frontmann Cameron Winter die beiden (letztlich nicht auf dem Album Platz gefunden habenden) Singles Vines und Take It With You vorweggeschickt.
Vines ist eine bezaubernde Klavier-Ballade, bei der Harry Nilsson-Vergleiche wirklich ideal passen. Vor allem arbeitet Winter zwar auch mit der eigenwilligen Intonation seiner unverkennbaren Stimme, ohne dabei jedoch die traditionelle Schönheit der Komposition zu attackieren – also nicht so, wie wie er es auf dem nachfolgenden Album macht.
„Can’t you see, I am a fortress/ …/ Too late to live with my heart broken/ I feel loneliest when I’m with you“. Und tatsächlich ist das zu ausholenden Streicher-Arrangements einfach ein schönes, dramatisches Kleinod mit gebrochenem Herzen.
Für Take It With You zieht er sich an die sparsam gezupfte Gitarre zurück (wobei die anderswo getätigte Leonard Cohen-Assoziation ebenfalls offenkundig ist), bedächtig in aller Ruhe. „Your traveling companion can be memories/ You can lie awake with thoughts of simpler times/ You can love me from afar if that’s what puts you at ease/ But you won’t be on my mind“. Dezent schleichen sich ein paar Harmoniegesänge und weiche folkloristische Arrangements in das Geschehen, wärmen und streicheln. Schli
Kurzum: Hätte Winter Heavy Metal ebenso weit in Zaum gehalten wie diese beiden Singles, hätte der Geese-Boss ein absolutes Traum-Jahreshighlight geliefert.
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