Bruch – The Lottery

von am 24. Dezember 2016 in Album

Bruch – The Lottery

Auf seiner dritten – via Cut Surface erschienen – Platte zählt Bruch seine Dämonen, die er rief. Ein knackiges Album mit Songs, die nie länger als 4 Minuten dauern: Im Herzschlag-Rhythmus mein Album des Winters 2016.

Der mal wärmende, mal flackernde Bariton von Philipp Hanich alias Bruch führt uns durch das neue Album The Lottery, bei manchen Songs begleitet durch die kommentierenden Vocals von Anna Pü. Einem Lotteriespiel ähnlich wissen wir tatsächlich im Vorhinein nicht, was wir bekommen bei diesem vielgestaltigen Machwerk, nachdem wir einen kleinen Einsatz gesetzt haben  – Ekstase, unsere Hölle oder tanzbare Beats? Alles davon.

Egg Shaped Moon fungiert als Opener, das schon den Takt und das Fluidum des Albums vorgibt: Akkurate und reduzierte Perlen der Düsternis, die auch auf der Tanzfläche funktionieren. In The Lottery gibt es Pillen zum Frühstück, manchmal reicht das, und Bruch fragt „Should I smash the authorities or my hotel room instead, I don’t know“ – das Leben als Überraschung und Glücksspiel.

Considerate beschwört Alan Vegas Geist „or do they talk behind my back?“ und gleich beim nächsten Song erklingt gepfefferter Blues in Meteorite. Heart And Soul, im Video zum Song ist ein irrer Flamencotänzer aus den 50ern zu sehen, eine gute Visualisierung der Stimmung des Songs: Ein irrwitziger Tanz auf der Vulkankante.
The Brood ist ein zeitgenössischer Hexentanz. To My Sanity ist eine samtene Ballade, passend um den Abend allein mit sich selbst tanzend zu verbringen. Wohingegen Kraft, Bösartigkeit und Rhythmus bei Dancing On My Grave bestechen. Jester’s Crown könnte ein Horrortrack aus den Sixties sein. Warm Ice als Abschluss strahlt voller Ekstase und repetitiver Grazie.

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