Black Midi – Cruising
Die aktuelle Black Midi-Experimental-Rock-Glanztat Cavalcade ist in zahlreichen Versionen mit verschiedenen exklusiven Bonussongs erschienen – unter anderem auch dem grandiosen Original Cruising.
Abseits von fünf Coversongs – Nothing Compares 2 U (Prince), Psycho Killer (Talking Heads), 21st Century Schizoid Man (King Crimson), Moonlight on Vermont (Captain Beefheart) und Love Story (Taylor Swift) – die auf separaten Flexi Discs den (durch sie Bank ja eher viel qualitative Schelte erntenden) limitierten europäischen und amerikanischen Vinyl-Editionen von Cavalcade beigelegt wurden, war da auf der japanischen Ausgabe des Albums das Original Cruising der Bonustrack. Die bisher erstaunlich schwer auf etwaigen Kanälen zu findende Nummer erscheint nun via Bandcamp zumindest digital auch für die breite Masse erwerbbar.
Und kaum ein Black Midi-Anhänger dürfte von den sieben Minuten enttäuscht werden. Das ruhige Cruising ist gewissermaßen eine Free-Jazzige Annäherung an den schlängelnden Western/Americana/Roadhouse von Earth mit verschwommen croonenden Trance-Vocals, als würde Scott Walker einen avantgardistischen Post Rock-Jam intonieren.
Irgendwann schleicht sich unter anderem ein Saxofon oder ein klimperndes Piano in die mal oszillierende, dann sich immer wieder vorsichtig und behutsam gegen den Strich aufbäumende Gitarrenelegie, die hinten raus mit der Kakophonie flirtet und sich für wenige Momente auf ihre Weise gar für ein großflächiges Cinemascope-Finale entscheidet, bevor der knappe Appendix wieder durchatmet. Kurzum: Cruising wäre auch auf Cavalcade kein Füllmaterial gewesen, absolut nicht.
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