Black Midi – 7-Eleven
7-Eleven war (unter einem anderen Titel) nur im YouTube-Stream des Black Midi-Debütalbums Schlagenheim zu finden – aber dann doch zu gut, um in der Versenkung zu verschwinden. Deswegen wird er nun zumindest digital nachgereicht.
Es passt zum unkonventionellen Charakter der Briten, dass 7-Eleven also in gewisser Hinsicht die zweite reguläre Singleauskoppelung aus Schlagenheim darstellt, obwohl die Nummer auf keiner Pressung des entsprechenden Albums zu finden ist.
Schade auch, dass man dem Stück – das seit 2008 unter Titeln wie „Cam’s Song“ oder „A Song for Thinning Whistle (Truck)“ in den Setlisten der Band zu finden ist und als Insider Joke mit den Buddies von Black Country, New Road begonnen hat – (zumindest vorerst) kein eigenes Artwork gegönnt hat. Verdient hätte sich 7-Eleven dies alleine deswegen, weil die fünf Minuten jene subjektiv beste Seite von Black Midi bedienen, die auf Schlagenheim dann gefühlt ohnedies zu kurz kam: die ruhige, kontemplativer aus der Mitte heraus arbeitende.
7-Eleven klingt jedenfalls ungefährt, als hätten Swans mit Mogwai rund um Rock Action einen Countrysong aufgenommen, der dann doch eher im elegisch treibenden, skelettiert oszillierenden Postrock endet, hypnotisch und meditativ seine Einflüsse von Slint bis Lift to Experience bezieht.
Warum Geordie Creep seine Spoken Word-Performance in einem prätentiös aufgesetzten Southern-Ami-Akzent rezitiert bleibt offen, tut der atmosphärisch einnehmenden Sogwirkung der ätherischen Nummer spätestens dann aber ohnedies keinen wirklichen Abbruch, wenn das Geschen dezent spannungsgeladen aufbegehrt, nur um über seine jazzig-frickelnde, zitternde Schlagzeugarbeit doch lieber zu einem versöhnlichen Piano-Ende zu finden.
Wo die Band damit überhaupt hinwill, bleibt über die ganze Spielzeit (und eigentlich auch darüber hinausgehend) fraglich. Dass nahezu alles im eklektischen Schmelztiegel möglich wäre, macht aber ja auch den Reiz dieser in sich zerrissenen Truppe aus.
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