Birds in Row & Coilguns – You and I in the Gap
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Birds in Row und Coilguns verschmelzen für die auf Hummus Records als DIY Picture Disc aufgelegte EP You and I in the Gap zu einer Einheit – als „an exciting culmination of their collaborative efforts, offering a unique musical experience that reflects their shared passion and creative energy.“
Während der Vertrieb der Schallplatte dabei seinesgleichen sucht – die 500 in drei verschiedenen Farben aufgelegten Stück können im Shop von Hummus Records zu einem selbst gewählten Preis erworben werden – ist auch der konzeptionelle Ansatz der Kooperation speziell: das gesamte Material von You and I in the Gap musste von der zwischen Frankreich und der Schweiz gespannten Band-Achse als Herausforderung an die eigenen Komfortzonen innerhalb von sieben Tagen komponiert, produziert und aufgenommen werden.
„Jona Nido (Coilguns) had prepared in advance with a handful of guitar riffs to kickstart the creative process. Meanwhile, Birds in Row embarked on spontaneous jam sessions at the studio, eagerly awaiting Coilguns’ arrival from La Chaux-de-Fonds. The roles within the project naturally fell into place: they opted for the Joris/Luc drumming duo, with Bart and Jona on guitars. As for bass, Kevin and Quentin discussed the division of duties, ultimately leading to Quentin’s role as the third guitarist. With two drummers, one bassist, and three guitarists, Louis concentrated on vocals and overall song composition and production.“
So sind drei homogene Einzelstücke entstanden, die gut zueinander passen, aber eher separat voneinander stattfinden, und als Ganzes keinen übergeordneten Spannungsbogen bieten.
Stranding Shelters nimmt als straight rockender Post Hardcore mit melodischer, ja, regelrecht catchy Geste keine Umwege, auch wenn die Bridge die Strukturen perkussiv über den abgründig skandierenden Klangkosmos öffnet. Wie selbstverständlich und schlüssig sich die beiden Bands dabei im absoluten Einklang umgarnend die Bälle zuspielen, und eine packende Dynamik erzeugen, ist pure Synergie.
The Blessing schiebt mit schimmernder Wucht (etwa: Vertikal mit jazzig benebelten Synth und pulsierenden Drums, die Gitarren oszillieren als mechanisches Prisma und die Vocals erinnern gar an….Andreas Spechtl?!) danach im scheppernden Sound mit Noiserock-Flair und schillerndem Groove näher in Coilguns-Gefilde mit den Unterstützern Birds in Row im Rodin-Modus, während der Vorbote und Titelsong das Gewicht der Urheber umkehrt – als stoischer Screamo mit Math-Mitteln, der getrieben immer dichter, intensive und dramatischer eine verzweifelte Katharsis erzeugt.
Wie gut eine Kooperation der beiden Parteien insofern erst werden würde, wenn sich die zwei Bands länger für die Feinarbeit Zeit gelassen hätten, als für You and I in the Gap – kaum auszudenken!
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