Billy Nomates – Mary And The Hyenas

von am 3. Februar 2025 in Reviews

Billy Nomates – Mary And The Hyenas

In einer Reihe mit ihren bisherigen zwei Studioalben hat Billy Nomates den Soundtrack zu Mary and the Hyenas aufgenommen: „I didn’t know about Mary Wollstonecraft. It seems history rarely embraces pioneering women. Her story is a compelling one. A true trailblazer, but a human being, ahead of her 1800s environment. I wanted to bring the music into the last few decades, a contemporary place, not wholly defined by now. An attitude and feeling that resonates across time and ages.

Die musikalische Untermalung des Theaterstücks über Mary Wollstonecraft (ihres Zeichens eine von der Geschichte gerne übersehenen englische Schriftstellerin, Philosophin und Frauenrechtlerin im 18. Jahrhundert, derweil ihre Tochter Mary Shelley einen Fixplatz in den Annalen der Populärkultur inne hat) bewegt sich mit klassischen Songs – modern und zeitlos, keinen Zeittunnel auftuend) direkt dort weiter, wo Tor Maries ihren Post Punk bereits auf Cacti, dem Nachfolger des selbstbetitelten 2020er Debüts, in den Pop losgelassen hat.
Der einzige Vorwurf, den man den elf (bei den Lyrics Unterstützung von Maureen Lennon erfahren habenden, mit Bassist Billy Fuller und Drummer Liam Chapman eingespielten) und (bis auf die romantische Solo-Acoustic-Einkehr Fuckboy sowie die Klavierballade Falling for You) in der Regel relativ zügig nach vorne orientierten Nummern machen kann, ist jener, dass sie zwar abholen, aber unverbindlich bleiben, und nicht den letzten Biss und Killerinstinkt zeigen, um (als Summe der Teile wie im einzelnen) tatsächlich dasselbe Gewicht wie die regulären Studioalben entwickeln.

Ausfälle gibt es insofern jedoch ebenso wenig wie wirklich herausragende Hits, dafür ist das Niveau aber konstant hoch.
How’d You Grow A Girl stapft stapft so in der Komfortzone aus Melancholie und Nostalgie nach vorne, lässt der Rhythmussektion den Vorzug und ist dennoch eher weich als kalt, schön eingängig und zugänglich. Utopian Dreams joggt entwaffnend tanzbar und schafft es in drei Minuten Spielzeit gleichzeitig zu repetitiv angelegt zu sein und dennoch nicht zu übersättigen. We Are the Men skandiert in lakonischem Sarkasmus ähnlich geschmeidig angelegt die prägnanteste Hook der Platte und der etwas zu lange Singalong Vindication Of The Lives Of Women bewegt sich mit ätherischen Texturen weiter in den Synthpop, derweil das stampfende Run Wild und First Of A New Genus deutlicher an der Disco interessiert sind. Strong Woman zieht entspannt mit The Cure-Flair an und Little Patience schraffiert vage einen etwas rockigeren Hintergrund, ohne diesbezüglich tatsächlich konsequent zu agieren, bevor Find Your Tribe einen runden Kreis um das gefühlt zweieinhalbte Studioalbum von Billy Nomates zieht: eine Geschichtsstunde, die vor allem ein risikofreier Fanpleaser für Anhänger von Tor Maries ist.

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