Bilderbuch – Softpower (Single)
Der zeitlos modernde 2022er-Sommertraum Gelb ist das Feld liegt als ihr bisher bestes Album noch kein Jahr im Rückspiegel, da erfinden sich Bilderbuch mittels der beiden (zumindest vorerst nur digital veröffentlichten und ohne Artwork auskommenden) Singles Softpower und Dino schon wieder neu.
Wie ein Umkehrschub zu den relaxt-milden Sonnen-Vibes ihres siebten Langspielers stürzt sich Softpower mit massiv tanzbarem Schlagzeug als den Weg vorgebenden Leithammel in den psychedelischen Rock (und alleine über diesen vollen [Kick]Drum-Sound als Grundlage der wie immer famosen Produktion zu schwärmen ist eine einzige Freude!), schaltet gewissermaßen in den Manchester-Modus mit Grebo-Flair, was irgendwie nach energisch und flott nach vorne chillendem Big Beat samt abstrakter Lyrik klingt; oder so, als hätte die Chemical Brothers ein In Rainbows-Riff für Kula Shaker aufbereitet, um DMA‘s zu zeigen, wie das geht.
Das wummernde Dino ist als B-Seite sogar noch basslastiger slappend fokussiert und folgt der Prämisse, dass der körperbewusste Weg das generelle Ziel für die zwei strukturell keinen Klimax suchenden Kompositionen ist, weil der konstante Spannungsbogen ziemlich ohnedies unterhaltsam an der Stange hält.
Ob Softpower und Dino insofern nur eine mutierendes Zwischenspiel oder doch den Vorgeschmack auf die nächsten Inkarnation von Bilderbuch darstellen, spielt deswegen mit dem Momentum auf seiner Seite auch kaum eine Rolle: wie verdammt wandelbar diese Band ist, und dabei in allem Eklektizismus dennoch immer nach sich selbst klingt, ist einfach ein verlässliches Spektakel.
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