Big Thief – Passional Relations

von am 27. April 2025 in EP

Big Thief – Passional Relations

Big Thief vertreiben die Ep Passional Relations (zumindest bisher) exklusiv über ihren eigene Webshop als digitalen Download zum Preis von €14. Das ist für 17 Minuten vielleicht ein happiger Preis – die fünf Songs sind ihn aber (zumindest für unersättliche Fans der Band) wert.

Our hearts are broken for everyone affected by the fires in California. We’ve put together some of our favorite unreleased songs into an EP called Passional Relations, only available on our webstore, and all proceeds will go toward providing relief for those impacted by the fires in Los Angeles.“ diktiert die derzeit ja vor allem mit Tucker Zimmerman und Solo-Projekten beschäftige Band und holt für den karitativen Zweck deswegen ein knappes halbes Dutzend an Aufnahmen aus den Archiven.

Gleich das eröffnende Doppel („recorded by Dom Monks, 2020“) bestätigt dabei aber einmal mehr die These, dass Ausschussware von Big Thief anderswo als Highlight-Material auf ein Podest gestellt werden würden.
Imagination schippert gemütlich und ruhig als typisch rumpeliger Folkrock der Band, melancholisch verträumt. Ein sowieso schon toller Standard also – bis nach knapp der Hälfte der Spielzeit eine ausführliche Bridge erst zaghaft zu poltern beginnt, sich dann neu orientiert und nach und nach massiver, doomig zu bratzen beginnend sein Gitarren als Drone schmilzt. (Das bekannte) Light as Light behält sich dort eine mystische, bluesige Americana/Roadhouse- Schwere bei, stolpert jedoch bald schlaftrunken schlapfend um eine titelgebende Hook, die für einen Instant-Ohrwurm sorgt, bevor die vor knapp fünf Jahren noch in ihrer klassischen Besetzung agierende Gruppe relativ unvermittelt abblendet.

Der Passional Relations-Closer Shadow Too („recorded by James Krivchenia in Topanga, California, 2018“) fühlt sich wie somnambuler dösender Nachhall dazu an und funktioniert als Epilog der EP gut – für sich alleine stehend fristet die Nummer aber eher ein Dasein im Schatten des restlichen Materials aus.
Waiting on Blue („recorded by Scott Mcmicken, 2020“ – mit Mat Davidson am begleitenden Gesang) ist schließlich eine betörend schön im Hall aufgelöste, ätherisch schwofende Nostalgie voll stiller Wehmut und (das bisher da und dort als Lenker-Solo-Stück veröffentlichte) Zombie Girl („recorded by Sam Owens at Flying Cloud Studios, 2020“) schippert friedlich perlend so entspannt an Mr. Tambourine Man angelehnt elegisch ohne aufdringlichen Geltungsdrang heimlich ins Herz.
Weswegen man sich die EP umso lieber physisch ins Regal oder digital zumindest in die Bandcamp-Sammlung stellen würde.

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