Band of Horses – Acoustic at The Ryman Vol. 2

von am 5. Juli 2024 in Livealbum

Band of Horses – Acoustic at The Ryman Vol. 2

Zum zehnjährigen Jubiläum der fabelhaften Live-Platte Acoustic at the Ryman graben Band of Horses noch ein Nachschlag-Sammelsurium an weiteren anscheinend 2013 aufgenommenen Songs aus.

Ganz schlau muss man aus dieser offiziellen Angabe zwecks des Aufnahmejahrgangs nicht werden. Schließlich müsste das auf Acoustic at the Ryman Vol. 2 versammelte Material so zwar ebenso von den Shows am 27. und 28. April stammen, weil es sonst in diesem Jahr keinen weiteren Auftritt der Band of Horses in der legendären Nashville-Location gab. Nur geht sich diese Rechnung einerseits nicht aus, wenn man die beiden Setlists mit den Tracklisten der zwei Platten gegenüberstellt. Und andererseits wurde in weiterer Folge der J.J. Cale-Song Thirteen Days von Ben Bridwell und seinen (damaligen) Mitstreitern im Ryman (zumindest bis vor kurzem) ausschließlich 2014 gespielt.

Wie auch immer: Acoustic at the Ryman Vol.  2 ist ein weitestgehend rund zusammengemixtes Ganzes. Nahtstellen, wie etwa jene, nachdem die Band am Ende von Dan Dalton ihrem Fahrer eine Jubiläums-Jacke verliehen hat, um über einen sanften Cut in eine bedeutungsschwer das Melodram forcierende Version von Ode to LRC einzusteigen, sind locker verschmerzbar. Die Atmosphäre fesselt schließlich einnehmend nahbar, und wie alleine Monsters nun entschleunigt schunkelt, ist ein durchaus repräsentatives Beispiel für die wieder (/immer noch) so einfühlsame, intim und auf reduzierte Weise ergreifende Grandezza, mit der die sparsame Inszenierung das grundlegend tolle Material zusätzlich strahlen lässt.

Ganz am Anfang der Platte, vor einer wirklich zauberhaften Interpretation von St. Augustine, proklamiert Bridwell, auf der vorangegangenen Tour gute, okay, aber noch keine herausragenden Abende erlebt zu habe – was sich mit dem folgenden Auftritt aber sicherlich ändern werde.
Ob dem tatsächlich so war, lässt sich anhand dieses Fragen offen lassenden Mitschnitts rückwirkend nicht beurteilen. Es spielt aber eigentlich auch keine Rolle. Das zweite fabelhafte Acoustic-Album aus der Frühzeit der Band of Horses ist Zeugnis, Aussage und Antwort genug.

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