Oliver
Nicht erst der Vorgänger 'Admiral Fell Promises' hat die Frage aufgeworfen, wo die Trennlinie zwischen Mark Kozelek als Solomusiker und seinem Bandprojekt Sun Kil Moon verläuft. Das fünfte Studioalbum der theoretischen Red House Painters Nachfolgegruppierung umgeht diese Thematik, indem plötzlich eine nicht geringe Prise persönlicher Humor mit im Spiel ist.
The Hives haben fünf geschlagene Jahre nach dem missglückten Zwitterwesen 'The Black And White Album' wieder Bock auf zackigen Schwedenrock und haben gelernt, dass sie sich dafür nicht aus dem Fenster lehnen müssen.
Vier junge Männer aus Dublin greifen den Faden auf, den Foals nach 'Antidodes' nicht bedingungslos weiterspinnen wollten, als The Cast of Cheers spinnen sie so hibbelige Indierock-Songs an der Math-Grenze und nennen das: Robot Rock!
Ein Jubiläum, welches wohl nur die Hardcore Fans feiern werden: The Mars Volta Mastermind und Jetzt-Auch-Wieder At the Drive-In Gitarrist Omar Rodríguez-López hat sein zwanzigstes Soloalbum fertig - eine verstörende Elektroplatte ist es geworden.
In England strandet momentan offenbar alles, was mit großer Soul-Stimme ausgestattet seinen eigenen Kopf durchsetzen will. Abseits von Adele, Michael Kiwanuka und Co. braut sich die 23 jährige Exil-Afro-Kandadierin Al Spx jedoch ihr ganz eigenes Stilgemisch auf und nennt das dann: Doom Soul.
Phil Elverum entfernt sich vom Black Metal, der das fünfte Mount Eerie Album 'Wind´s Poem' noch so eindringlich im Griff hatte, nur auf den ersten Blick: 'Clear Moon' verzichtet zwar auf bestialischen Schlagzeugteppiche, lichter und fröhlicher wird das stockdunkle Kammerspiel deswegen jedoch noch lange nicht.
'Celebration Rock' hätte auch 'Post-Nothing 2.0' heißen können und letztlich doch nicht passender benannt werden können, bringt doch schon der Titel so prägnant auf den Punkt worum es hier geht: Japandroids feiern auch auf ihrem zweiten Album ausgeladen die Freuden der Jugend in Form schnörkellos arschtretender Rocksong.
Zehn Jahre nach dem Debütalbum spielen The Walkmen ihren ureigenen, originär qualitätskonstanten Indierock immer noch und immer wieder nahe der Perfektion. Auf Album Nummer Sieben weht dennoch frischer Wind durch das kauzige Rumpelkammersammelsurium.
Verweigerungshaltung auf isländisch: Sigur Rós setzen dort an, wo sie vor gut einem Jahrzehnt die Abzweigung vom Ambient weg Richtung ansatzweiser Konventionalität genommen haben. Ihr sechstes Studioalbum ist so eine subtile Soundlandschaft geworden, in der man sich verlieren kann - man frage nur Orri Páll Dýrason!
Rich Machin und Ian Glover ziehen ihren aus dem Trip Hop entsprungenen Rock endgültig im Breitwandformat anhand getragener Epen auf. Den emotional erdrückenden Bombast stützt diesmal beinahe zur Gänze: Depeche Mode Sänger Dave Gahan.