Oliver
Diese Woche u.a. mit Konzerten von Kristofer Åström, Killed by 9V Batteries, New Lows und dem Wakmusic Open Streets Fest.
Man kann Brandon Flowers und seiner Las Vegas-Truppe mittlerweile vieles vorwerfen, dass sie ihrem mit 'Day & Age' eingeschlagenen Kurs Richtung musikalischer Bedeutungslosigkeit trotz aller Unkenrufe und Schmähungen nicht unbeeindruckt beinhart beibehalten würden, gehört jedoch nicht dazu.
Ernsthaft: was soll bei Down schon schiefgehen? Da ändert auch der Ausstieg von Rex Brown nichts und der Abschied vom Album-Format wenig an der seit 1991 festzementierten Unfehlbarkeit der Ausnahmeband um Ex-Pantera Wüterich Phil Anselmo und Corrosion of Conformity-Riff-Fabrik Pepper Keenan.
"Die klingen ja plötzlich wie The Sword!" - stimmt natürlich nicht und doch absolut. 5 Jahre nach 'The Alchemist inklusive Besetzungswechsel an allen Positionen, neuem Produzenten (Jens Borgen) sowie Label-Umzug (von Rise Above zu Nuclear Blast) kämpfen die Schweden um Mastermind Magnus Pelander jedenfalls zumindest nicht gerade verbissen darum, ihre Stammhörerschaft aus Traditional-Doom-Landen mitzunehmen. 'Legend' offenbart aber auch, dass dies unerwarteterweise eine ganz fantastische Einstellung ist.
Witchcraft sind nach langer Pause zurück. Und haben ein Album in der Tasche, das einige alte Fans vor den Kopf stoßen könnte - für viele mehr aber noch die zeitloseste Metalplatte des Jahres darstellen wird. Warum das so ist, kann - oder will - Bandkopf Magnus Pelander nicht ganz beantworten.
'Shields' experimentiert als Album nach dem Album mit der "Was-wäre-wenn-Frage": Was, wenn Grizzly Bear schon 2006 ihr schrullig-verlegtes Verständnis von Pop derart "verständlich" hätten formulieren können oder wollen wie auf dem Durchbruchwerk von 2009.
Nach dem Geschrei um ihr Major Debüt 'Infinity Arms' besinnen sich Band of Horses auf ihr harmonisches Songwriting in unaufgeregten Songs, brav abgeschliffen und konsumfertig aufbereitet. Die Magie ihrer ersten beiden Alben scheinen sie unwiederbringlich auf Sub Pop zurückgelassen zu haben.
New Orleans anstelle von Tuscon sollte es diesmal sein. Das vielleicht einzig überraschende an der siebten Platte von Joey Burns und John Convertino ist die Erkenntnis, dass Calexico-Alben immer ausschließlich nach Calexico-Alben klingen, ganz egal, wo sie letztendlich geboren werden.