Martin
Was lange gärt, wird endlich gut! Und wer hat’s erfunden? Nikola! Schwedens kommerziell wohl erfolgreichster Melodic Punk-Export wollte es noch einmal wissen und legt mit seinem neusten Machwerk ganz heimlich die Messlatte in der Kategorie „Überraschung des Jahres“ ungemein hoch.
(Un)Fortunately still relevant in 2015! Die wohl unverwüstlichen Punk-Veteranen aus Kalifornien werden dieser Tage mit den laut Zeugenaussagen "total irren, aber voll netten" Svetlanas aus Russland eine Split-7" auf die Musikwelt loslassen.
Hat man da noch Töne, wenn urwüchsige Holzfäller sich plötzlich anschicken, neben erdigem Folk-Rock noch eine Extraschippe Flower-Power mit ins Langspiel zu bringen?! Aber hallo, und das nicht zu knapp: Owls by Nature werden auf ihrem Zweitwerk nicht von Jägern zu Gejagten ihrer eigenen Vergangenheit, sondern beschreiten mutig – und zumeist auch erfolgreich - neue Wege
Bekanntlich soll man das Eisen ja schmieden, solange es heiß ist. Keine schlechte Idee, wenn es draußen in sozialer Hinsicht kalt und immer kälter wird und sich bei mir ab dem zweiten Bier aufwärts schon das „Alt und Älter“ bemerkbar macht. Als Gegenpol dazu versprach die zweite Auflage des "Unity Festival“ an diesem Oktoberwochenende außerordentlich Herzerwärmendes!
Ein Album für gewisse Stunden? Halbjahre? Oder doch ganze Lebensabschnitte? Sei es, wie es sei. Es sollte, um den dritten Streich des Quintetts aus Colorado als wirklich optimalen Hörgenuss zu empfinden, wohl eine gewisse „Erfahrenheit“ im Umgang mit Liebeskummer und Gefühlstiefe mitgebracht werden. Dann aber besteht eine wirklich gute Chance, 'Wild American Runners' seine ganze Pracht als Spender von Wärme, Geborgenheit und Verständnis abzugewinnen; auch ohne im Anschlag gehaltene Whiskeyflasche als Mediator.
„Old songs, old songs, they’re never quite right and they’re never quite wrong“. Da schau her! Wer positioniert sich denn da in der schon beim ersten Chorus eigenmächtig in der weiten Ebene musikalischer Mittelmäßigkeit und führt ein weiteres Besprechen der Debüt-LP vorab ad absurdum. Nein, bei diesem Country/Punk-Quintett ist der letzte Drops sicher noch nicht gelutscht und das Glas zumeist halb voll. Wär ja noch schöner, höhö!
Es ist angerichtet! Schon wieder! Banquets aus New Jersey produzieren auf ihrem selbstbetitelten Zweitling viele kleine anstelle eines einzelnen großen Hits und behalten sich trotz aller süßlich-klebrigen Eingängigkeit der Songs das rechte Maß an Herz und Hirn.
Fischamend im Niederösterreicher Industrieviertel ist so ein Ort, an welchem sich zu einem Gutteil des Jahres Fuchs und Hase gern mal „Gute Nacht“ sagen. Eigentlich eine nette Metapher für Koexistenz, aber auch für nahezu tödliche Tristesse. Mantan als die momentan wohl dienstältesten der hiesigen Verfechter lauter Musik stellen sich dieser Lethargie mit ordentlich Hummeln im Hintern und Dreck am Stecken dagegen.
RVIVR vereinen Gegensätze: Schlicht und ergreifend sind sie. Mehrheitsfähig, aber nicht vermarktbar. Hierzulande auf Yo-Yo-Records erschienen, huldigen die Damen und Herren aus Olympia, Washington nach wie vor dem Prinzip „Indie“, musikalisch wie ideologisch.
“Tust du’s, ist es schlecht, lässt du’s, dann erst recht”. Dieses Paradoxon, einst von Bart Simpson geprägt, hatte wohl selten mehr Daseinsberechtigung als an diesem winterlichen Sonntag. Der Alkohol (oder wenigstens dessen Nachwirkungen) bemächtigte sich in Graz nämlich wieder einiger glücklich Auserwählter in den Reihen der Konzertbesucher wie so manch aufspielender Band. Gleichwohl unterstrich dieser Dämon mit großer Macht ein weiteres Mal seine Relevanz als Ursprung wie Lösung sämtlicher Lebensprobleme.