Arm’s Length – Up In Smoke
Arm’s Length haben mit Never Before Seen, Never Again Found 2022 ein wirklich feines Emo-Glanzstück hingelegt, das jedoch leider auch hier übersehen wurde. Die Standalone Single Up In Smoke bietet jedoch mehr als nur einen guten Grund, an dieser Stelle verspätet darauf hinzuweisen.
Selbst wenn man man das Debütalbum von Allen Steinberg (vocals, guitar), Jeremy Whyte (vocals, guitar, bass), Jeff Whyte (drums), Zack Fellows (bass) und Benjamin Greenblatt (bass, vocals) aus Quinte West in Ontario vor knapp einem Jahr auf dem Radar hatte (wofür ja all die tollen Singles und EPs drumherum wirklich sorgen hätten müssen), haben Arm’s Length das Überraschungsmoment dennoch auf ihrer Seite – wieder einmal, hat die Band sich und ihren Midwest Emo doch praktisch bei jedem Auftauchen ein kleines Stück weit neu erfunden.
In Up in Smoke klingen die Gitarren nun also ein wenig roher als zuletzt, das Schlagzeug und der melancholisch getriebene Gesang damit weicher in den Sound gebettet, und die so ansteckende Spielfreude der Gruppe in ein dynamisches Wechselbad gelegt. Das beginnt diesmal fast schon im Screamo-Wirbel, bevor sich die Band einer punkrockigen Aufbruchstimmung widmet, die so auch den Menzingers gefallen dürfte: sie umarmen melodisch und emotional eindringlich mit einer Title Fight-artigen Kompaktheit, derweil vor allem die Bandbreite aus kraftvoller Energie und einfühlsamen Spannungsaufbau gefällt mit seinem hymnischen Klimax ohne übertriebenen Pathos.
Up In Smoke ist jedenfalls ein weiterer Baustein, weswegen es wirklich nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis Arm’s Length auch jenseits der Szene-Euphorie als Konsens-Sensation endgültig durch die Decke gehen werden.
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