Angel Olsen & Sturgill Simpson – Big Time
Angel Olsen – die ja nicht erst seit Whole New Mess dafür zu begeistern ist, sich eigene und fremde Songs (abermals) vorzunehmen – lüftet das Geheimnis um den Duettpartner für die Neubearbeitung von Big Time durchaus spektakulär: Sturgill Simpson scheint wieder genesen.
“It’s crazy to write a song and then watch someone else you really admire sing your words, kinda turns the whole thing on its heady I loved the song already but hearing Sturgill’s take on ‘Big Time’ made me smile ear to ear, he made it come alive on a different level.“ streut Olsen ihrem Gast Blumen.
Das auch in der Albumversion präsente Country-Flair des (von Beau Thibodeaux mitgeschriebenen und von Jonathan Wilson produzierten) Titelstück ihres erst wenige Wochen alten sechsten Langspielers kommt der Zusammenarbeit entsprechend nun jedenfalls noch deutlicher zum tragen, lässt im zeitlosen Schwofen durch die melancholische Sehnsucht nach der schwelgenden Romantik an The Dead Don‘t Die denken. Wirklich (auf entspannte Weise) aufregend – und: mit dem nötigen Mehrwert aufwartend – wird das aber erst, wenn Sturge in der zweiten Strophe ins Rampenlicht tritt: Seine immer noch unverkennbare Stimme klingt nach der langen Auszeit, als wäre sie durch die OP schon (noch?) in Mitleidenschaft gezogen, irgendwie etwas gnödelnder und tiefer, ungewohnt belegt und zurückhaltend, ohne jedoch unsicher zu wirken.
Schwer zu definieren, wo seit Dood & Juanita Narben geblieben sind, doch spätestens beim unterstützenden Duett-Part passen die beiden Stimmen famos zusammen, und Simpsons finales Croonen gerät absolut gefühlvoll – wahlweise kann man diese individueller veranlagte Interpretation also mindestens ebenso gerne haben, wie das homogener im Albumkontext ausgelegte Original.
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