Alluvial – Death is But a Door

von am 14. Februar 2024 in EP

Alluvial – Death is But a Door

Nach dem (durch den Einstieg des Ex- Suffocation-Frontmannes Kevin Muller bzw. dem Abgang von Gitarrist Keith Merrow markierten) Neustart anhand ihres  Zweitwerk Sarcoma festigen Alluvial ihre Basis – und dringen auf Death is But a Door auch in polarisierendes Neuland vor.

So lange die Band aus Portland bei ihren Leisten – also einen progressiv strukturiert zum Djent schielender Grenzgang aus Metal-und Deathcore – bleibt, macht sie praktisch nichts falsch und gibt ordentlich eins aufs Maul: Bog Dweller ballert sein chuggy Riff zu brettharten Rhythmen, brüllt growlend zu sprintenden Gitarrenfiguren und knüppeldick präzisen Blastbeat- oder Beatdown-Attacken, bellend beißend ein Solo freidrehen lassend, bis die Erinnerungen an etwa Red Chord Hand und Fuß haben. In Fogbelt kreischen die Saiten als schreiendes Horror-Motiv wie eine moderne Hommage an Pantera – was durch seine oftmalige Repetition durchaus überreizend an den Nerven ziehen kann – und adaptieren mit einer doomigen Heaviness den Groove von Lamb of God, ohne sich wirklich in ähnlichen Gefilden zu bewegen. Area Code bekommt danach zwar ein stimmungsvolles Industrial-Intro, arbeitet aber vor allem daran, den bisherigen Weg von Death is But a Door simpler gestrickt noch direkter zu kanalisieren. Da pulsiert der Pit!
Sobald der Titelsong aber seine Ambitionen nach mehr Melodie und hymnischer Atmosphäre auslebt, indem cleane Vocals den Pathos auf fast kitschige Weise jenseits der Grenzen von beispielsweise Misery Signals bemühen, bis sogar ein irgendwie herrlich hemmungslos auf den Ruf der Band scheißendes Solo in die Ecke biegt, nehmen Alluvial eine stilistische Ausfahrt, die zumindest ambivalent ist: ohne dafür wirklich an Eigenständigkeit oder Originalität zu gewinnen, spielt die EP hier an den eigentlichen Stärken der Gruppe zu anbiedernd vorbei. Trotzdem kommt das Ergebnis keinem tatsächlichen Offenbarungseid gleich – weswegen man Death is But a Door mit der Wucht der generellen Genre-Kompetenz des Quartetts in Summe dennoch gouttieren kann.

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