Algiers – Bite Back

von am 17. September 2022 in Single

Algiers – Bite Back

Algiers holen sich für die Entwicklungsphase nach There is No Year (2020) und die Nebenspielwiese Mondo Decay (2021) für Bite Back die beiden Rap-Koryphäen Billy Woods und Backxwash an Bord.

Franklin Fisher sagt über den von Multi-Instrumentalist/Produzent Ryan Mahan („In den letzten Jahren war die Scheiße so real, dass wir unsere Gemeinschaft von Kollaborateuren erweitern und die Bande festigen mussten, die wir schon immer gefühlt haben – vor allem mit Köpfen aus der Rap-Szene. Und die zwei besten Rapper der Welt, billy woods sowie Backxwash, auf demselben von Algiers produzierten Track zu haben? Kneif mich, wirklich! Einfach irre!„) konzipierte Track Bite Back: „Ryan tauchte eines Tages mit diesem wunderschön epischen Instrumental auf und sagte: „Ich habe diesen Song und ich möchte ihn „Bite Back“ nennen. Das erinnerte mich sofort daran, warum ich in diese Band eingetreten bin, und der Rest des Songs schien sich von selbst zu schreiben. Es ist ein klassisches Beispiel für unsere Lenon-McCartney-Dynamik.“ – und hält dabei über sechs Minuten die Zügel aus dem Spoken Word kommend mit Hooks zusammen, die die auf den Erstkontakt sperrig erscheinende Nummer tatsächlich erstaunlich catchy nachbrennen lassen, das Paket hinten raus sogar melodischer und hymnisch beschwörend bündeln.

Auf dem Weg dorthin wächst der ebenso politische wie experimentelle Soul-Gospel-Postpunk weit in den abstrakten Hip Hop samt Industrial-Tendenzen, wandert als dramatische Dystopie mit minimalistischem Beat und alptraumhaft zerfahrenen, diffus retrofuturistischen Synthies bis zum rasselnden Trap, düster und beklemmend und aufstachelnd, derweil Billy Woods („Die Zusammenarbeit mit Algiers war in vielerlei Hinsicht eine tolle Erfahrung, und ich war noch aufgeregter, als sie sagten, dass sie ein Video drehen würden. Und da ich wusste, dass Backxwash involviert war, musste ich es einfach machen.“) und Backxwash („Das fühlt sich an wie der Soundtrack zum revolutionären Kampf. Ich fühle mich geehrt, Seite an Seite mit einem unglaublichen Aufgebot an Künstlern mitzuwirken.“) fügen sich hungrig und homogen in das Gefüge, ohne restlos die erwartetete Begeisterung zu entfachen – was aber zur unterschwellig packenden Ästhetik der Nummer passt, die entgegen ihrer großen Namen fast schon subversiv köchelnd, mit intrinsischen Spannungen provozierend wirkt – und deswegen auch kein Wort darüber verliert, ob man es bei Bite Back mit einer starken Standalone-Single zu tun hat, oder mit einem Vorboten des für den anstehenden Herbst angekündigten vierten Algiers-Studioalbums.

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