Adrianne Lenker – Once A Bunch
Japanische Fans kennen den Song aus den Bright Future-Sessions schon länger, nun ist Once a Bunch auch der Allgemeinheit zugänglich – demnächst (eventuell mit dem bisher unveröffentlichten Titelsong des Albums als B-Seite?) auch in Form einer separaten Vinyl-Single.
Derweil Big Thief trotz des Ausstiegs von Bassist Max Oleartchik nach vorne schauen und bereits neue Songs auf die Bühne bringen, blickt Adrianne Lenker noch einmal zurück und serviert mit Once a Bunch einen Appendix ihres aktuellen Studioalbums. Die rund vier Minuten der mit Josefin Runsteen, Mat Davidson und Nick Hakim eingespielten Single (die in unterschiedlichen Variationen seit 2021 sporadisch zum Liveprogramm von Lenker oder ihrer Stammband gehört) sind aber auch zu gut, um sie abseits des japanischen Marktes (wo die Nummer als Bonus Track der CD Version aufgefahren wurde) außen vor zu lassen.
Als folkig der Zeit gefallene, countryeske Singer-Songwriter-Miniatur reduziert Lenker das Szenario auf ein sparsames Gitarrenspiel in fragiler LoFi-Intimität mit vage schraffierender Fidel, alles bleibt romantisch ruhig, ihr Gesang bekommt eine ungezwungenen Duett-Begleitung von Davidson als kluger Singalong am Lagerfeuer: „I pulled you in, I pushed you out right from the start/ I was leaving before I’d arrived/ …/ Half a margarita, have a little dance/ Let’s fine dine the demons and give peace a chance“. Wundervoll!
Mit neun kurzen Strophen (in der repetitiven, aber meditativ ausdauernden, niemals ermüdenden und gerne noch viel weiter laufen hätte dürfenden) Struktur bewegt sich Once a Bunch ein kleines bisschen in der Tradition heimlicher Deep Cut-Klassiker, auch wenn Lenker selbst schon noch offensichtlicher überwältigender berührende Songs geschrieben hat. Aber das passt so: als Epilog zu Bright Future ist das Stück ebenso grandios wie für sich alleine stehend.
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