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Zwei Songs, die ursprünglich auf 500 Vinylexemplare limitiert nur zum kanadischen Record Store Day 2019 erschienen waren (und mittlerweile natürlich ausverkauft sind), werden nun zumindest digital weltweit verfügbar gemacht. Gut so, denn Free Fall und Fading Out gehören zum Besten, was die Kanadier im vergangenen Jahrzehnt veröffentlicht haben.
Die Feststellung, dass In the Land Of eines ihrer deutlich schwächeren Studioalben ist, klingt drastischer, als sie eigentlich ist: Wintersleep bleiben auch mit vermeintlich sorgloserem Singalong-Ton eine der zuverlässigsten, konstantesten und besten Bands des Indierock.
Es wird ja nur zu gerne reklamiert, dass es für Wintersleep nach '[amazon_link id="B008DNWJOQ" target="_blank" ]Welcome To The Night Sky[/amazon_link]' auf den beiden nachfolgenden Veröffentlichungen merklich bergab ging. Vielleicht klingen die Kanadier 2015 ja deswegen so, als würden sie erstmals gar nicht erst versuchen wollen gegen den langen Schatten ihres Meisterwerks anzuspielen und stattdessen ihr Glück in der kurzweiligen Zugänglichkeit des Augenblicks suchen.
Kann man die musikalischen Wohltaten der Kanadier noch einfühlsamer abschleifen, ohne auf die rockigen Ecken und Kanten verzichten zu müssen? Wintersleep wagen die Probe aufs Exempel und fühlen behutsam in die Freiräume zwischen 'Welcome to the Night Sky' und 'New Inheritors'.
Brian Borcherdt ist Vater geworden und mit seiner kleinen Familie von Toronto zurück nach Nova Scotia gezogen. Dies führt auch auf Dusted-Album Nummer III zu einer in sich gehenden Wurzelsuche.
Auch wenn sich der kontemplative Schlusspunkt Tomb kaum von der traurig-tröstenden Schönheit einer simplen Akustik-Indie-Folk-Miniatur ablenken lässt, ist Twin Flames keineswegs die Rückkehr zum selbstbetitelten Postdata-Debüt - allerdings auch keine unbedingte Fortsetzung von Let's Be Wilderness von 2018.
Was als Feierlichkeit zum zehnjährigen Jubiläums des wahlweise besten Albums der Schotten gedacht war, hat durch den Selbstmord von Scott Hutchison im März 2018 eine tragische, traurige Schlagseite bekommen: Tiny Changes: A Celebration of Frightened Rabbit’s ‘The Midnight Organ Fight’ wirkt nun wie ein posthumer Tribut.
Es ist schön, dass Let's Be Wilderness existiert. Ob Paul Murphy den zehn Songs allerdings einen Gefallen getan hat, sie unter dem Banner seines eigentlich abgeschlossen geglaubten Familienprojektes Postdata zu veröffentlichen, muss in Frage gestellt werden.
Dass Holy Fuck-Mitglied Brian Borcherdt gemeinsam mit Produzent Leon Taheny ein ganz famoses Nebenprojekt für die stillen Momente ins Leben gerufen hatte, konnte man bereits zu Zeiten des wundervollen Debüts [amazon_link id="B0080MZ07I" target="_blank" ]Total Dust[/amazon_link] nur zu leicht übersehen. Daran wird sich wohl auch knappe sechs Jahre später mit dem noch wunderbareren Blackout Summer wenig ändern.
Restorations provozieren mitunter arg abenteuerliche Band-Vergleiche, wenn es um den Versuch geht, ihr drittes Album in Schubladen packen zu können. So absurd die Konstellationen dabei auch bisweilen erscheinen mögen: im Kern treffen sie auf dieses wunderbar rücksichtslos-mutige Punkrockalbum doch auch immer irgendwie zu.