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Minimalist William Basinski hat sich nach dem tollen A Shadow in Time von seinen manipulierten Tape-Loops verabschiedet, verliert auf dem enttäuschenden Konzeptwerk Time Out of Time aber auch seine Stärken aus den Augen.
Mit dem sich vor David Bowie verneigenden A Shadow in Time treibt der vom amerikanischen Indie-Feuilleton geliebte Ausnahme-Avantgardist William Basinski noch weiter in die popkulturelle Breitenwahrnehmung. Gut so!
Dass die EPs von Burial mit Antidawn inzwischen bereits die Länge regulärer Alben erreichen, kann man sicher auch als Indikator für die Prognose nehmen, dass William Emmanuel Bevan wohl niemals mehr einen Nachfolger zu Untrue aufnehmen wird.
Für Fans interessant: Nick McCabe lichtet seine Archive und serviert mit Sankey Brook Rat Lab, N.O.S sieben instrumentale Skizzen und lose Jams, die stimmungsvoll den Hintergrund einnehmen.
Nach den beiden Piano-Elegien Ruins (2014) und Grid of Points (2018) nimmt Liz Harris alias Grouper endlich wieder ihre Akustikgitarre zur Hand und orientiert sich auf Shade weitestgehend am LoFi-Folk.
Eine allgemeine Schwäche für den weiten Raum um etwaige Ambient- und Post-Spielarten sowie eine spezielle Verehrung für Material aus dem Fuck The Facts-Umfeld schadet zumindest nicht, um auf Seul aufmerksam zu werden - wertschätzen wird man diese 30 Minuten Kopfkino aber auch ohne diese Voraussetzungen.
Pandemie, Lockdown, Beziehungsende: Ex-The Icarus Line-Boss Joe Cardamone verarbeitet globale und persönliche Turbulenzen in Form seines eigenen Soundtracks - Quarentina. Vorab gibt es bereits die Quarentina Themes.
The Five Stages of Grieve als instrumentale Ambient-Odyssee: Meditations ist der erste Part der letztendlich 49 Songs umfassend werdenden, fünfteiligen Albenserie Convocations, auf der Sufjan Stevens den Tod seines leiblichen Vaters musikalisch verarbeitet.
Dark Ambient mit doomigen Auswüchsen und Luft nach oben: Mizmor alias A.L.N. schließt sich für das Kooperations-Projekt Dialetheia hinter einem Emma Ruth Rundle-Artwork mit Andrew Black zusammen.
Alleine der Sound von Sepulcher wird Screamo-Puristen in den Wahnsinn treiben - den Rest erledigen vier bzw. fünf Songs, die kein Geheimnis daraus machen, dass Infant Island mittlerweile ohnedies ambitioniert über Genre-Grenzen hinausgewachsen sind.