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Nach zwei überragenden ersten Alben lehnen sich Titus Andronicus seit fast zwölf Jahren mit wechselndem Erfolg gegen die Irrelevanz auf. Droht dieser Windmühlen-Kampf mit The Will to Live einmal mehr verloren zu gehen?
Dass Titus Andronicus nach dem schockierend trägen A Productive Cough einen saftigen Arschritt brauchen würden, um wieder in die Spur zu finden, war klar. Dass Altmeister Bob Mould diesen Job für An Obelisk übernimmt, überrascht dann aber doch.
Patrick Stickles hat sich mit dem so ergiebig erschlagenden The Most Lamentable Tragedy offenbar zumindest vorerst ausgetobt. Für A Productive Cough schraubt er den angepissten Punk-Gehalt seiner Songs jedenfalls deutlich zurück und lebt seine zynischen Nihilismus vornehmlich in einem getragenen Kneipenrock aus, der die Ausbrüche in seinem balladesken Wesens nur noch unterschwellig andeutet.
Titus Andronicus hätten sich wahrlich leichtere Wege einfallen können, um nach dem enttäuschenden 'Local Business' zu versöhnen, als mit einer 29 teiligen Rockoper in 5 Akten zu erschlagen, die als Distanz wahrende Metapher für Patrick Stickles manische Depressionen dient.
Und plötzlich rocken sie unbeschwert ihren punkigen Allzweck-Indierock-Gemüsegarten: Titus Andronicus werfen die Last, unter der 'The Airing of Grievances' und das Meisterwerk 'The Monitor' zu überragenden Brocken heranwuchsen für 'Local Business' ab und spielen gegen Altlasten an. Eine unheimlich enttäuschende Angelegenheit und trotzdem ein gutes Album.
Die Sensationsband aus New Jersey stellt als Überbrückung zum dritten Studioalbum ein kostenloses Mixtape ins Netz, welches Fans die Freudentränen ins Gesicht treiben dürfte und allen anderen nahelegen sollte, sich endlich mal näher mit Titus Andronicus auseinanderzusetzen.
Im Vorfeld der Veröffentlichung seines fünften Studioalbums kam Zach Bryan live auf die eine oder andere besorgniserregende Idee. Wenn es darauf ankommt, liefert er aber weiterhin mit einem bestechenden Gespür für das geschmackvolle Momentum ab - in Form von The Great American Bar Scene sogar mehr denn je auf eine universelle Zeitlosigkeit (aus amerikanischer Sicht) bedacht.
Seitdem die besten EPs des jeweiligen Jahrganges auf Heavy Pop hervorgehen werden, hat sich einiges getan: das ursprüngliche Ranking der Kurzformate wurde längst gestrichen, die Anzahl der ins Spotlight gestellten Veröffentlichungen hat sich mittlerweile jedoch auf 30 erhöht.
„I have never enjoyed writing or recording an album more than this“ diktiert Adam Turla - und tatsächlich erreicht Spell/Bound phasenweise sogar Höhen, die für Murder by Death in den vergangenen Jahren außer Reichweite gekommen zu sein schienen.
Alleine weil der direkte Vorgänger X: The Godless Void and Other Stories in einer stets extrem zuverlässig so hochqualitativ abliefernden Diskografie das stärkste Album seit den Heydays von …And You Will Know Us by the Trail of Dead war, hat das mit einem ungehört skeptisch machenden Opus Magnum-Auftreten daherkommende XI: Bleed Here Now von vornherein einen schweren Stand.