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Während Nick Cave mit Warren Ellis am Nachfolger zum 2013er Meisterwerk Push the Sky Away arbeitet, stürzt sein 15 jähriger Sohn Arthur im Juli 2015 von Klippen nahe Brighton in den Tod. Skeleton Tree entwickelt sich daraufhin zu einem nur schwer zu ertragenden Manifest des erlittenen Traumas.
Die ambienten Keyboardflächen von Ghosteen bleiben als Basis des Songwritings in unmittelbarer Nähe, Warren Ellis der einzig relevante kreative Reibungspunkt. Doch kehrt Nick Cave in die Arme seiner Bad Seeds relativ happy und voller Optimismus zurück: Wild God zeigt eine Band, deren Kopf sich wieder am Leben zu erfreuen versucht.
B-Sides & Rarities (Part II) versammelt Raritäten und Unveröffentlichtes von Nick Cave and the Bad Seeds aus den Jahren 2006 bis 2020, erreicht dabei aber quantitativ und qualitativ nicht ganz das beeindruckende Gewichtder Vorgänger-Compilation.
SINNER GET READY: Die Welt der LINGUA IGNOTA ist immer noch ein tonaler Avantgarde-Busgang, söhnt sich aber doch erstaunlich umgänglich mit der Einsicht aus, dass Abbitte und Absolution auch in der Selbstgeißelung möglich sind.
Carnage, ein im Corona-Jahrgang 2020 mangels Tourmöglichkeiten (und neben Solo-Klavierkonzerten) spontan entstandenes Kooperations-Werk, legt Zeugnis an: Die Cave and Ellis AG produziert nun nicht mehr nur Soundtrackarbeiten unter ihrem Duo-Banner.
Ein esoterischer Hoffnungsschimmer: Nick Cave lässt die Trauer über den Tod seines Sohnes Arthur nicht hinter sich, findet auf dem Ambientwerk Ghosteen in unmittelbarer Reaktion auf Skeleton Tree aber womöglich einen Weg, um mit dem Trauma zu leben.
Auf seiner umjubelten Tour zum 2016er Meisterstück Skeleton Tree ließen Nick Cave und seine Bad Seeds den Auftritt in Kopenhagen 2017 mitschneiden, um ihn am 12. April des darauffolgenden Jahres als exklusives Kinoerlebnis zu präsentieren. Vier Songs aus dem Konzertfilm Distant Sky erscheinen nun auf limitierten Vinyl-Tonträger sowie als Download.
Joy as an Act of Resistance bedeutet Post-Punkrock in Anti-Anti-Alles, dafür ordentlich mitreißend-ausgelassener Aufbruchstimmung: Idles haben mit ihrem Zweitwerk ausdrücklich ihren Spaß daran, sich verletzlich zu zeigen, auf die Barrikaden zu steigen und sich mit trinkfesten Hymnen dezidiert auf der richtigen Seite der Fronten zu positionieren.
Pathetische Erlösergesten, erhebende Gänsehautmomente, ausbrechende Punk-Katharsis, emotionaler Schönklang und schlussendlich ein magisches Bad in der Menge: Nick Cave und seine Bad Seeds zelebrieren Allerheiligen in der Wiener Stadthalle.
Nach dem saxofonierenden Hot Dreams übersetzen Timber Timbre ihren elegischen Noir-Blues mit Sincerely, Future Pollution direkt in retrofuturistische Blade Runner-Landschaften, weit entfernt vom puristischen Folk der Anfangsphase.