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Perlen vor die Säue: Erst sobald man sich auf Let Our Names Be Forgotten durch die mediokre Unausgegorenheit von Ragana gekämpft hat, servieren Thou zwei absolute Highlightsongs ihres makellosen Wahnsinnsjahres.
Ein Mehr an Hardcore- und Punk-Attitüde samt kompakterem Songwriting als Nabelschau für NOLA. Oder: Thou bleiben mit Umbilical auf eine andere Art als bisher die beste Sludge-Band der Welt.
Konsequent auf das Cover-Business konzentriert covern die Cover-Experten von Thou diesmal…Thou: Die Grundfesten der Compilation Hightower sind sieben Neuaufnahmen alter Band-Favoriten.
Auch die diesjährige Vorzugsliste der Kurzformate platzt aus allen Nähten. Dabei sind bereits zahlreiche hochklassige Veröffentlichungen, die nominell als Singles laufen - etwa von Algiers, Idles, Nails, Pallbearer, Black Midi, Deerhunter, Bush, Sturgill Simpson oder Julien Baker - beziehungsweise Split-Releases - wie etwa die Kooperationen von Primitive Man & HELL oder UN & Coltsblood – aus dem Portfolio eliminiert worden.
Thou bleiben, flankiert von den fabelhaften Kumpels Yautja, also auch nach dem (im großen wie kleinen) Triumphjahr 2018 eine Nischensensation, die (zumindest in hiesigen Breitengraden) live nicht die Masse an Besuchern anzieht, die sich die aktuell als Sextett operierende Ausnahmeband verdient hätte.
Wenn 2018 das Jahr der überwältigenden Studio-Veröffentlichungen für Thou war, ist 2019 ihr ganz persönlicher Triumphzug in Live-Angelegenheiten. Nachzuhören unter anderen in einer aktuellen Audiotree Session.
Wegen spielzeittechnisch zwar auf EP-Ebene operierender, aber nominell als Alben geführter Veröffentlichungen wie Bad Witch, FM!, B.E.D, Some Rap Songs, Criminal Body oder eben der kompletten Kanye West-Pentalogie (DAYTONA, YE, KIDS SEE GHOSTS, NASIR, K.T.S.E.) waren die Grenzen zwischen Langspieler und Kurzformat 2018 gefühltermaßen so fließend/absurd wie selten zuvor.
Auch auf der letzten der drei Ceremonies of Consolidation-EPs erfindet sich die Urgewalt aus New Orleans bis zu einem gewissen Grad neu: Rhea Sylvia ist tatsächlich die angekündigte Verneigung vor Alice In Chains geworden - wenn auch wesentlich subtiler, als erwartet.