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Es gibt natürlich einfachere Voraussetzungen für eine Reunion, als wenn man sich vor knapp 15 Jahren mit einem Szene-prägenden Jahrhundertalbum verabschiedet hat. Jeff Mangum und Co. schrammen dabei mit unverklärtem Blick krachig an der Magie der alten Tage vorbei und machen bei ihrer bisweilen triumphalen Rückkehr alles richtig.
The Hotelier vollenden spätesten jetzt den Entwicklungsschritt von der vielversprechenden Nachwuchshoffnung zur voll ausformulierten Referenzgröße und kristallisieren sich anhand von Goodness damit endgültig als die vorläufigen großen Gewinner des 90er-Emo-Revivals.
Die Renaissance von Death Cab for Cutie im Kurzfomat setzt sich nach dem tollen blauen 2019er-Kleinod mit der Georgia E.P. fort - erhältlich nur für 24 Stunden am letzten Bandcamp-Friday des Jahre.
Beachheads liefern auf ihrem Debüt schmissigen Indierock mit nonchalanter Popkante, dem man seine latente musikalische Harmlosigkeit nicht nur deswegen locker verzeiht, weil die Norweger ein Händchen für nebensächlich unangestrengte Melodien haben.
Tim Darcy posiert auf dem Cover von Saturdy Night ernst, manierlich und gegenwärtig vor aufgeräumt-stilisierter Umgebung. Eine gefinkelte Begrüßung, beobachtet der Ought-Frontmann doch dabei eigentlich vor allem, wie sein erstes Soloalbums mit Fortdauer immer weiter ausfranst und sich völlig ungezwungen in der vagen Orientierungslosigkeit auslebt.
Nach schier endloser Wartezeit ist es also tatsächlich erschienen, das so lange angekündigte Debütalbum von Liz Harris Shoegazeband Helen. 'The Original Faces' ist dabei jedoch ein Album geworden, dass einem Traum an der Kippe des Vergessens gleich keinerlei Endgültigkeit erschaffen möchte.
'Jake Bugg' ist ein Paradebeispiel dafür, dass nicht jeder Hype von der Insel derart gehaltvoll sein muss, wie er es verspricht - dabei jedoch trotzdem so richtig gut unterhalten kann. Aber nebenbei führt dieses mächtig einschlagende Debütalbum zwischen Bluesrock, Folk, Country und klassischer Singer-Songwriter-Pop-Affinität auch vor Augen, dass viele Probleme der Plattenindustrie auf stupideste Art und Weise hausgemacht sind.
Konnte man sich früher gefühltermaßen kaum vor Veröffentlichungen der umtriebigen Blacklisted verstecken, sammelt 'So, You Are A Magician?' tatsächlich die ersten neuen Songs seit über zwei Jahren - gerade einmal drei Stück. Darauf knüpft George Hirsch nicht an alte Geniestreiche an, untermauert aber seine Vormachtstellung als scheuklappenbefreitester Weirdo der aktuellen Hardcore-Szene.
Wieder mehr Post Hardcore, dafür weniger Folk und ganz viel Pop: Das fünfte mewithoutYou Album fasst die rasante Entwicklung seit dem Zweitwerk 'Catch for us the Foxes' konsequent zusammen.
Stephin Merritt findet den in den 90ern verlorenen Synthiepop wieder und schreibt ein zwanghaftes Album voller verschleierter Lovesongs. Ganz nett, das!