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Das finale License to Waltz ist eine das Tempo in billiger Aufmerksamkeitssucht variierende MIDI-Interpretation von Tschaikowskis Blumenwalzer, womit Mike Shinoda die Tradition des absurden Rausschmeißers auf seiner Dropped Frames-Reihe aufrecht hält. Ansonsten markiert die dritte - und beste - Ausgabe im Kontext aber endgültig eine Emanzipation.
Instrumentale Hip Hop-Gerüste: Mike Shinoda findet für seine Quarantäne-Session-Serie Dropped Frames auf Vol. 2 nach dem zerschossenen Einstand die Linie und eine erstaunlich überzeugende Spur.
Mike Shinoda geht die Zeit der Covid-Quarantäne produktiv, aber demonstrativ gelassen an: Mit seinen Fans als Korrektiv hat er die Instrumental-Hip Hop-Skizze Dropped Frames, Vol. 1 aufgenommen.
Die (nunmehr vollkommen obsolet erscheinende) EP Post Traumatic war also nur ein Vorspann-Spoiler: Mike Shinoda verarbeitet den Tod von Linkin Park-Sänger Chester Bennington auf seinem gleichnamigen Solodebüt noch ausführlicher, findet aber auf Albumlänge mit sanften Pop/Rap-Songs auch das Licht am Ende des Tunnels.
Knapp sechs Monate, nachdem sich Chester Bennington das Leben genommen hat, verarbeitet Mike Shinoda den Tod des Linkin Park-Frontmannes: Post Traumatic zeigt textlich Zähne, bandagiert offene Wunden musikalisch möglichst schonend und überzeugt entlang dreier einnehmener Kleinode, bleibt jedoch letztendlich auch frustrierend hinter den Möglichkeiten zurück.
Snow Patrol sind seit Wildness so produktiv wie lange nicht - ausgerechnet in Pandemie-Zeiten biegt Gary Lightbody nun sogar mit der spontan in Kooperation mit Fans entstandenen EP The Fireside Sessions um die Quarantäne-Ecke.
Man kann mit Kanonen auf Spatzen schießen und dem Wendehals One More Light sicherlich vieles vorwerfen - eine mangelnde Anpassungsfähigkeit der Massenmarkbediener Linkin Park gehört freilich kaum dazu. Den Paradigmenwechsel in den seichten Hochglanz-Pop vollzieht das kalifornische Sextett schließlich ohne jedes Schamgefühl oder Berührungsängste.