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Stop the Train, Vol. 1 unterstreicht, dass das kompakte EP-Format Mando Diao mittlerweile einfach besser steht, als die zu viel Leerlauf produzierende Albumlänge - mehr noch aber, dass nichts den Autopilot der Schweden stoppen kann, wenn er erstmal auf Schiene läuft.
Nach dem weitestgehend unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung hindurchgerutschten Langspieler I Solnedgången hatten Mando Diao Pandemie-bedingt gleich noch Zeit für die EP All the People.
Von wegen Bang: Mando Diao versuchen es mehr noch als auf Good Times abermals mit einem unspektakulär-kraftlosen Aufguss austauschbarer, aber dabei auch durchaus zuverlässig funktionierender Rocksongs.
Gustaf Norén hat Mando Diao verlassen, während die kruden Synthie-Spinnereien von Ælita von einem Give Me Fire!-Sound-Rückschritt domestiziert worden. Das macht hinter einem neuerlichen Augenkrebs-Artwork den Weg für eine ambitionslose Anbiederung an die chartstürmenden Tage der Band frei, Good Times aber eben beileibe noch zu keinem guten Album.
Caligola war erst der Anfang und das Augenkrebs-Cover von 'Ælita' der richtige Gradmesser: Mando Diao haben Giorgio Moroder entdeckt, verstellen sich mit dem titelgebenden Synthesizer sowjetischer Herkunft den Weg zu zwingendem Songwriting und erheben den schlechten Geschmack kurzerhand zum Stilmittel.
Die letzte Aufarbeitung poetischer Ergüsse durch bekannte Musiker führte im letzten Jahr bekanntlich zum kreativen Supergau 'Lulu'. Die Schwedenrocker Mando Diao beschreiten nun ähnliche Wege, beweisen mit unspektakulär anschmiegsamen Belanglosigkeiten aber doch deutlich mehr Geschmack.
Ricky Wilson und Co. arbeiten mit (dem zugegebenermaßen witzig betitelten) Kaiser Chiefs' Easy Eighth Album hart daran, dass Stay Together von 2016 nicht das Lowlight der hauseigenen Diskografie bleibt.
The Fratellis haben längst alles gesagt, machen aber unbeirrbar auch ohne Relevanz weiter: In Your Own Sweet Time wird das unermüdliche Stammpublikum der zwanghaften Unterhaltungskünstler aus Schottland wohl freuen, abseits davon aber selbst hartgesottene Indie-Stadionrock-Fans nicht weiter kratzen. Selbst ein Mehr an produktionstechnischem Klimbim kann die dünne Substanz des Songwritings hier schließlich nicht mehr aufwiegen.
Die Dinge entwickeln sich langsam bei Everybody Row - doch sie entwickeln sich: knapp ein Jahr nach 'The Sea Inside' gibt es zwei neue Songs des kalifornischen Punkrock-Quartetts, die die bisherige Erfolgsformel der Band weiter destillieren.
Der bestens aufgelegte Black Rebel Motorcycle Club bleibt live trotz des logischen Fokus auf dem aktuellen, strauchelnden siebenten Studioalbum sowie einer leicht zerfahrenen Setlist in suboptimaler Umgebung grundsätzlich eine sichere Bank in Sachen Rock'n'Roll-Exzessivität.