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Mit den aktuell ebenfalls aufdrehenden Kollegen Nuvolascura im Rücken, dem (unsäglich kategorisierten) Skramz-Hype rund um Label wie Zegema Beach Records an der Seite, sowie den (mutmaßlich wohl polarisierenden) Jeromes Dream-Comeback vor Augen, sind Lord Snow mit Shadowmarks weiterhin - und mehr denn je - das beste, was dem anachronistischen Screamo und Emoviolence passieren kann.
Shadow Pass sind gewissermaßen eine Supergroup der kalifornischen Screamo- und Emoviolence-Szene. Ihre erste EP fungiert als Andeutung einer veritablen Machtdemonstration.
Obwohl so viele Bands (wie beispielsweise Weezer, Every Time I Die oder die Fratellis) bereits in der Pipeline köchelnde und längst angekündigte Alben in eine Zukunft verschoben haben, in der wieder Konzerte möglich sein könnten, hätte Kategorie Honorable Mentions 2020 aus allen Nähten platzen können - nein eigentlich müssen.
Nachrichten, die in Euphorie versetzen: Sean Leary von Loma Prieta, Mare Island, Elle oder Ysidro und Lord Snow bzw. Lautrec-Ausnahmedrummer Erik Anderson legen mit Natoma endlich das Debütalbum ihrer vor zwei Jahren gegründeten Kombo Stormlight vor.
Alleine der Sound von Sepulcher wird Screamo-Puristen in den Wahnsinn treiben - den Rest erledigen vier bzw. fünf Songs, die kein Geheimnis daraus machen, dass Infant Island mittlerweile ohnedies ambitioniert über Genre-Grenzen hinausgewachsen sind.
Entweder am Konsens vorbei oder nach zumindest halbwegs objektiven Gesichtspunkten doch von anderen Platten überholt: Wieder haben es zahlreiche Alben nicht in die regulären Top 50 der Jahrescharts geschafft, aber grundsätzlich doch ordentlich Eindruck hinterlassen. Zumindest 15 Vertreter aus dieser undankbar abgespeisten Riege verdienen sich nichtsdestotrotz eine Erwähnung - unsere Honorable Mentions 2019.
Dass die Screamo-Urväter trotz ihres ersten Albums seit 18 Jahren in ihrer eigenen Hohheitszone aktuell von zahlreichen Epigonen wie etwa Lord Snow scheinbar mühelos überholt werden reicht offenbar nicht: Larry Records legt mit dem irgendwo zwischen Denkzettel, Spott, Parodie und Lehrstunde veranlagten Jeromes Dream-Bluff X die wohl ultimative Demütigung für LP vor.
Glassing wollen das stilistische Chaos ihres Wesens auf dem zweiten Studioalbum keineswegs zähmen, bringen ihre zahlreichen, so unbändigen stilistischen Einflüsse für das einnehmend in der Finsternis schimmernde Spotted Horse aber in einen faszinierenden Einklang.
Nuvolascura schicken sich an, die Fußstapfen von Saetia und Co. ausfüllen zu können. Das selbstbetitelte Debütalbum der Band aus Los Angeles setzt vorerst zumindest den diesjährigen Status Quo in Sachen traditionellem Screamo und Emoviolence.
Auf der Wide Eyed Elk Ensemble EP bleibt Christopher Mansfield alias Fences dem auf Failure Sculptures eingeschlagenen Weg zwar treu, bewegt sich jedoch auch einen Schritt zurück in die davor liegende Vergangenheit.