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Als Vorboten des in den Startlöchern stehenden 2023er-Liturgy-Langspielers 93696 gibt es mit As the Blood of God Bursts the Veins of Time gewissermaßen den auf drei alternative, kurze Parts segmentierten Titelsong der Platte - neben einem exklusiven Appendix.
Origin of the Alimonies, das offiziell fünfte Studioalbum von Liturgy, ächzt natürlich wieder unter einem unsagbar prätentiösen konzeptuellen Überbau, überzeugt aber als das, was es ist: Hunter Hunt-Hendrix' Black Metal-Oper.
Im Leben von Hunter Hunt-Hendrix hat sich zuletzt einiges verändert - und auch Liturgy arbeiten konsequent daran, mittels Antigone im Windschatten der jüngsten Studioplatte H.A.Q.Q. in die Zukunft des Bandprojektes zu blicken.
Als Bonus Track war PASAQALIA II ein Fremdkörper auf der Daymare-Version von H.A.Q.Q., für sich alleine stehend wirkt die nun via Bandcamp als Single aufgelegte Nummer etwas orientierungslos.
Liturgy-Boss Hunter Hunt-Hendrix legt mit Apparition of the Eternal Church ein Teilstück seiner Black Metal-Oper Origin of the Alimonies vor. Das macht als loses Segment ausgekoppelt kaum Sinn - aber absolut Lust auf das Gesamtwerk.
Ähnlich unerwartet wie die Single God of Love kommt nun auch das dazugehörige vierte Liturgy-Album H.A.Q.Q. aus dem Hinterhalt, erwischt aber nicht derart auf dem falschen Fuß, wie das ohne Vorbote der Fall gewesen wäre.
Hunter Hunt-Hendrix drangsaliert seine aktuellen Erfüllungsgehilfen einen Schritt zurück und erzwing zwei zur Seite. Liturgy bleiben auch mit der aus dem Nichts kommenden (Standalone?)Single God Of Love polarisierende Nonkonformisten des experimentellen Black Metal.
Prätentiös über das Ziel hinausschießende Hirnwichserei? Die Krönung des unsympathischen Hipster-Black Metal? Triumphale, perspektivenaufbrechende Konventionszertrümmerung? Oder gar der endgültige Todesstoß für true Genrepuristen und den szeneallgegenwärtigen Post-Modetrend? Wahrscheinlich von allem eine gehörige Menge. Fakt ist: Liturgy ziehen die Gräben zwischen den Fronten ihrer Anhänger und Verächter noch tiefer.
Blackgaze-Serotonin: Agriculture erreichen mit der EP Life is Easy tatsächlich den ballernden Glückshormon-Level, für den ihr unausgegorenes selbstbetiteltes Debütalbum im vergangenen Jahr bereits bejubelt wurde.
Frail Body haben die Kinderkrankheiten ihres Debütalbums A Brief Memoriam hinter sich gelassen und mit Artificial Bouquet eine über den Screamo hinauswachsende Machtdemonstration arrangiert.