Suche nach: lee ranaldo
Viel Lärm um Nichts? Mute Records respektive 58 (ehemaliger wie aktueller) Künstler des Labels verneigen sich vor John Cage und seinem Avantgarde-Klassiker 4‘33 - passenderweise unter der Seriennummer Stumm433.
Der Clou ist natürlich nicht, dass Calexico auch auf ihrem neunten Studioalbum einmal mehr so unverkennbar nach Calexico klingen. Der Clou ist viel mehr, dass sie dies einmal mehr nicht unverrückbar tun, sondern ihren typischen Sound ein weiteres Mal geschickt um minimale Nuancen soweit verlagern, dass ihre zuverlässige Souveränität keine gravierenden Abnutzungserschneinungen zeigt.
Rechtzeitig für seinen Einstand bei Matador legt der umtriebige Workaholic Steve Gunn sein bisher komplettestes Album vor: Eyes on the Lines ist eine geduldige Meisterleistung in Sachen kontemplativen Americana, der seinen weitschweifenden Blick stets sehnsüchtig auf die über den Horizont hinausführende Straße gerichtet hat.
Ein adäquater Tribut an die Jamrock-Legende um John Garcia schreit förmlich nach weit streunenden Songs, nach Länge und einer generell ausufernden Verneigung. Wie erschöpfend die Dessner-Brüder nun aber ihre seit Jahren angekündigte Grateful Dead-Songsammlung vollenden, sprengt dann doch - willkommernerweise - jeden Rahmen.
Thurston Moore rockt nach dem immer noch unglaublichen Ehe-aus mit Kim Gordon mitsamt neuem Bandprojekt wieder auf die hohe See des Indierocks. Ureigene Teritorien verlässt der Sonic Youth-Gründer dabei nicht, neue Ufer kommen aber zumindest in Sicht. Letztendlich nebensächlich, wenn der Weg durch stürmische Gewässer ein derart aufregender ist.
2012 war auch ein Jahr vieler großartiger Platten toller Bands. Einige davon haben es uns aber besonders schwer angetan - ein Grund mal nachzufragen, was gerade diese Musiker denn dieses Jahr an Veröffentlichungen so richtig gut fanden. Den Auftakt machen Messer aus Münster, die mit ihrem zwingenden Postpunk auf 'Im Schwindel' mal eben zumindest eines der schlicht besten Debütalben der letzten Jahre vorgelegt haben.
Disappears bleiben beim konzeptuellen Überbau - entgegen erster Vermutungen darf diesmal nicht die Coolness, sondern die Liebe als Leitmotiv die stoischen Rhythmuswüsten der Jungs aus Chicago dirigieren. Und einen neuen Mann für die Felle haben sie außerdem gefunden.
Stilistisch näher ran an eine Fortsetzung der Geschichte von Sonic Youth wird man in diesem Leben wohl nicht mehr kommen, als mit dem fünften Soloalben von Thurston Moore. Klingt gut? Ist es! Rock n Roll Consciousness zeigt allerdings auch, warum das trotzdem nicht zwangsläufig genug sein muss.