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Doomiger Stoner Rock der alten Schule mit unverbrauchtem Schwung, wertkonservativ im besten Sinne: Saint Karloff nehmen die Herausforderung, Interstellar Voodoo einen würdigen Nachfolger zu bescheren, mit Paleolithic War Crimes an.
Karloff sind eine verdammt gute Screamo Band. Phasenweise ist das Quintett aus Cambridge in Ontario auf seinem selbstbetitelten Debütalbum aber sogar mehr als nur das.
Erst unlängst hat das norwegische Trio seine amerikanischen Kollegen von Devil's Witches im Split-Format düpiert, jetzt stecken sie ihr Hoheitsgebiet endgültig vor dem Gros der Konkurrenz ab: Interstellar Voodoo positioniert Saint Karloff wie selbstverständlich als neuen Referenzwert im retro-okkulten Psychedelik-Stoner mit Vintage-Optik.
Den Platz im Herzen wird so schnell niemand Perfect Light streitig machen. Dennoch ist es nun an der Zeit, den Thronfolger unseres Album des Jahres 2022 zu kühren. Spoiler: es ist gewissermaßen das Yang zum 40 Watt Sun-Yin geworden.
Zum ihrem 52. Todestag verneigt sich James Abilene vor Mary Millington mit Come Play With Me - einem Song, der so auch in den prolongierten Pink Floyd-Heydays von Crippled Black Phoenix gesät werden hätte können.
James Abilene hat den Schock des zu seinen Ungunsten verlaufenden Zusammentreffens mit Saint Karloff schnell verdaut: Guns, Drugs & Filthy Pictures kehrt zur angestammten Makellosigkeit von Devil's Witches zurück.
Magnetic Eye Records drehen 2020 veröffentlichungstechnisch ordentlich auf, gerade was die hauseigene Redux-Cover-Serie betrifft. Nur wenige Wochen nach dem Alice In Chains-Tribut Dirt folgt nun in Form von Best of Black Sabbath und Volume 4 eine doppelte Verneigung vor den Heavy Metal-Erfindern.
Nur vier Alben haben 2019 in der Wertungsskala zumindest die 9-Punkte-Marke geknackt. Dass gleich drei davon von Solokünstlerinnen stammen ist durchaus symptomatisch: Gefühltermaßen war kein anderer Jahrgang dieser Dekade derart massiv von weiblich geprägten Veröffentlichungen dominiert - was sich nun natürlich auch in den Jahrescharts widerspiegelt. Letztendlich ist es aber freilich egal wer hinter den folgenden Alben steckt - jedes ist explizit empfehlenswert und essentiell für die Qualität der vergangenen 12 Monate.