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Shawn Carter rappt von seiner Yacht aus souverän über das Leben als Gott-König des millionenschweren US-Hip Hops. Dennoch ermüdend, wie inspirationslos und satt Jay-Z zwölf Jahre nach dem epochalen Mainstream-Einschlag 'The Blueprint' auf dem vierten Album seit dem streitbar notwendigen "Comeback" mit 'Kingdom Come' klingt.
Es kann Entwarnung gegeben werden: Moon Music ist nicht der vorab befürchtete neue Tiefpunkt einer ambivalenten Diskografie, sondern als eine sehr okaye Sammlung an Feel Good-Songs abseits der triesten Realität des Alltags.
Kendrick Lamar bleibt der Tradition treu, seinen Studioalben Teile der The Heart-Reihe voranzustellen. Der Mr. Morale & The Big Steppers ankündigende Part 5 ist dabei ein Highlight der Serie - und verspricht, dass der 34 jährige Rapper auch nach einem halben Jahrzehnt Quasi-Funkstille seine Vorreiterrolle behaupten dürfte.
It’s Almost Dry - aber eben wirklich nur almost: Vier Jahre nach Daytona ist Pusha Ts prolongiertes nächstes Meisterwerk tatsächlich auf dem bestem Weg dorthin, bringt seine Kasse dann aber doch nur beinahe in trockene Tücher, und fühlt sich letztendlich einfach unrund an.
Neun Jahre nach Undisputed (und knapp einen Monat nach dem Ableben von DMX) kann man Exodus erstaunlich wohlwollend begegnen, weil es im Gegensatz zu so vielen posthumen Alben kein vollständiges Desaster geworden ist.
Phoebe Bridgers verlagert auf Copycat Killer mit Arrangeur Rob Moose (Sufjan Stevens, The National, Bon Iver, Vampire Weekend, Jay-Z) vier Songs ihres zweiten Studioalbums Punisher in ein orchestrales Ambiente.
Everything is Love bedeutet weltfremden Bonzen-Hip Hop, der seinen permanent zur Schau gestellten Reichtum mit seelenlosem Perfektionismus am Trap-Zeitgeist anbiedert. Beyoncé und Jay-Z alias The Carters meistern auch diese Geschmacklosigkeit irgendwie.
Qualität statt Quantität: Zum Auftakt der Kanye-Festspiele 2018 (rund um sein eigenes kommendes achtes Studioalbum, Kids See Ghosts, Nas' neue Platte sowie Teyana Taylors Zweitwerk) produziert Ye seinem G.O.O.D. Music-Präsidentenkumpel Pusha T mit DAYTONA ein an Prägnanz kaum zu übertreffendes Meisterstück auf den Leib.
Nach seinem 2016 getätigten Besuch bei Massive Attack hat Tricky sich nun auch nach knapp zwanzig Jahren wieder mit seiner einstigen Muse Martina Topley-Bird im Studio ausgesöhnt. Wo man Adrian Thaws insofern nur zu leicht auf einem mit der Vergangenheit Frieden schließenden Nostalgie-Trip wähnen könnte, verliert Ununiform jedoch eher frustrierend unentschlossen seine Orientierung inmitten der sich aktuell auftuenden Perspektiven.
Dem eifrigen Gossip-Konsumenten fällt es natürlich nur zu leicht, in Beyoncé's praktisch über Nacht veröffentlichtem Multimediawerk eine schonungslose Abrechnung mit dem vermeintlich so untreuen (und auf Lemonade erfreulicherweise mit Abwesenheit glänzenden) Ehemann Jay-Z hineinzuinterpretieren.