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Ohne Zwang offensichtliche Hits produzieren zu müssen, hebt Tahliah Debrett Barnett alias FKA Twigs ihren anachronistischen R&B und elektronischen Artpop mit dem wunderbaren Herzschmerz Magdalene auf den nächsten Level.
„Hello! I'm finally ready to share my second album Eavesdropping - it'll be out on January 19th if all goes well, and it should be up on streaming services not too long afterwards!“ verkündete Daniel Gorseling noch vor rund einer Woche - nur, damit Spotify den Nachfolger von Permutations kurz darauf zu früh online stellte.
Daniel Gorseling alias Roaming in Limbo gibt zu diesem mikrokosmisch so viele Details zu entdecken lassenden Sammelsurium zu Protokoll: „A potential preview of my upcoming second album: Eavesdropping.“
Ausverkauftes Haus zum Abschluss von Andy‘s Beach Club Summer Tour 2019: Anderson. Paak zelebriert das pure Spektakel und macht den Wiener Gasometer zum unbändigen Partyzelt.
Mike WiLL Made-It trommelt für das Begleitalbum der Creed-Fortsetzung die Creme de la Creme aus seinem trendigen Portfolio zusammen. Ein rundum überzeugendes Album will das Großmaul der versammelten Rap-Prominenz aber nicht auf den Leib produzieren.
Am Ende der Tour zu ihrem 2015-er Debüt Shades of Black verkrachte sich Sharon Kovacs mit ihrem angestammten Produzenten. Schon praktisch, dass die Niederländerin ihre austauschbaren musikalischen Charakterzüge mit einer immanenten Beliebigkeit an neue Umstände anpassen kann.
Testing ist eine Enttäuschung nach den durchaus stilprägenden (und qualitativ in Grunde ja bereits immer weiter anbauenden) Vorgängern, vor allem aber mit dem Blick auf die namhaften Credits der Platte: A$AP Rocky verrennt sich trotz einiger genial aufblitzender Szenen in einem den Trends hinterherhechelnden Clusterfuck von einem Drittwerk.
Bei einer Rangliste von gerade einmal 50 Alben fällt natürlich zwangsläufig einiges unter den Tisch. Weil da aber eben so viele Veröffentlichungen bleiben, die zum Jahresabschluss keineswegs unerwähnt bleiben sollten, gibt es auch dieses Jahr wieder 15 (eigentlich: 16, aber was soll's) Honorable Mentions - Geheimfavoriten, faszinierende Ausnahmeerscheinungen und eben schlichtweg in ihrer Weise herausragende Alben des Jahres 2015, die man keinesfalls verpasst haben sollte.
Im direkten Vergleich zum vorangegangenen Wahnsinnsjahr sind es Thou 2015 verhältnismäßig ruhig angegangen: Neben einer Split mit Great Falls, der Adult Swim-Single 'Eyehatethou' und den beiden Record Store Day Gala-Auftritten ('Only You Deserve Conceit' und die Nirvana-Verneigungen auf 'Whatever Nevermind' gehören zum Besten, was die Interpretations-Meister aus Baton Rouge je vorgelegt haben) hinterließ so vor allem der zweite Teil der Kooperation mit The Body nachhaltige Spuren: 'You, Whom I Have Always Hated' vervollständigt 'Released From Love' auf imposante Art und schürt die Hoffnung, dass diese kongeniale Bandsymbiose in Zukunft noch öfter gemeinsame Sache machen wird. Einstweilen kompiliert Gitarrist Andy Gibbs den achten Tag des Heavy Pop Adventskalender.
Erfindet sich Claire Elise Boucher auf ihrem vierten Grimes-Album als perfektioniertes Wunderwesen der Pitchfork-Zielgruppen-Popmusik neu, oder wagt sie sich mit 'Art Angels' gar an den Beweis, dass zeitgenössischer, kommerziell orientierter Formatradio-Mainstream durchaus seinen eigenwilligen Charakter haben kann?