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Morphiner Voodoo-Blues, der bis zum Jazz halluziniert: Duke Garwood und Paul May veröffentlichen ihre einige Jahre in den Archiven verschollene Kooperation The Bliss of Myth.
Fünf Jahre nach Black Pudding experimentiert das kongeniale Duo Mark Lanegan und Duke Garwood auf seinem zweiten Kooperationsalbum With Animals, wie konsequent sich ambienter Blues das Fleisch von den Knochen schälen lässt.
"Lets make a Deal/ Double or Nothing" schlägt Duke Garwood gleich im eröffnenden Klapperschlangen-Blues Coldblooded vor, während sich elegische Chöre irgendwo zwischen beschwörendem Wüsten-Soul und entschleunigt-dösender Who Are You?-Trance um seine wettergegerbte Stimme legen - und damit gleich Eingangs vorführen, dass der englische Multi-Instrumentalist seinen Sound 2016 in eine wärmere Schönheit bettet.
Klickt man auf Duke Garwood's Website, reihen sich da die Lobeshymnen von Musikerkollegen wie Kurt Vile, Seasick Steve oder Greg Dulli fein säuberlich zitiert auf, während der 46 Jährige Londoner selbst auch mit seinem fünften Studioalbum 'Heavy Love' weitestgehend unter dem Aufmerksamkeitsradar der Massen stattfinden wird.
Der mürrische Kettenraucher Mark Lanegan war noch nie um eine Kooperation verlegen, möge sie auch noch so abstrus erschienen sein. 'Black Pudding' spielt sich hingegen von vornherein in der Komfortzone des 48 jährigen ab: der englische Multinstrumentalist Duke Garwood liefert seinem Tourbuddy mittels karger Bluesgitarrenskizzen von Haus aus ideale Steilvorlagen, um die rauchige Ausnahmestimme Lanegans in eine postapokalytische Westernwelt aufblühen zu lassen.
Da unterstreicht eine Veranstaltung, dass manche Dinge wohl einfach so bleiben, wie sie sind: Mark Lanegan etwa wird auch nach seinem Graz-Gig nicht der Ruf voraus eilen, eine Partykanone und enthusiastische Endorphinfabrik zu sein; und der Klang im PPC wird wohl auf ewig potentiell so katastrophal sein, dass er einem locker den (Konzert-)Abend vermiesen kann.
Wie wunderbar die jeweiligen Cover doch die beiden miteinander verbundenen Alben so charaktereigen wie diametral homogen darstellen: A Chaos of Flowers baut beinahe direkt auf den Errungenschaften seines Vorgängers auf, erblüht jedoch geradezu einladend heimelig hinter dem dunklen Horizont von Nature Morte.
Im Zuge des Autoren- und Schauspieler-Streiks hat Yellowstone-Schauspieler Ryan Bingham vier Jahre nach American Love Song wieder Zeit für seine eigentliche Profession als Musiker - und mit Watch Out for the Wolf eine EP am Start, die einmal mehr neue Grenzen für den 42 Jährigen abzustecken versucht.
Die zweite Soloplatte von Mat Ball sowie Robin Watties Kooperationen mit Thou und The Lord, vor allem aber Leaving None But Small Birds haben zwar keinen Paradigmenwechsel im Kosmos von BIG|BRAVE erzwungen, verändern die ästhetischen Schattierungen von Nature Morte jedoch auf subversive Weise.
Instrumentaler Western-Postrock oder Country-Doom: Lathe aus Baltimore platzieren ihr Debütalbum Tongue of Silver weit drinnen in den Territorien von Grails, Earth, Horseback, Wovenhand oder Two Gallants.