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Nach ihrem selbstbetitelten, doch ziemlich generischen Hit-or-Miss-Einstand vor drei Jahren verpasst Dua Lipa der Disco mit Future Nostalgia eine herrlich schwungvolle Frischzellenkur.
Im ausgewiesenen Brat-Sommer von 2024 bleibt in der ersten Liga des massentauglichen Pop Platz. Und den reklamiert Sabrina Carpenter mit Short n' Sweet erfolgreicher als viele andere Kolleginnen für sich.
Happenings als banaler Konsens mit viel Auftritts-, aber wenig Reibungsfläche: 20 Jahre nach ihrem bis heute rundum tollen Debütalbum leben Kasabian für ihr gefühltermaßen zweites Zweitwerk betont massentauglich auf.
Die ehemalige Chairlift-Sängerin Caroline Polachek legt auf Desire, I Want to Turn Into You - je nach Zählweise ihr zweites oder viertes Soloalbum - den Pop als zugänglich-massentauglichen Konsens mit individueller Prägung aus.
Natalie Imbruglia musste für Firebird erst ein Schreibblockade überwinden, um sechs Jahre nach Male ihr erstes Studioalbum mit Originalmaterial seit 2009 zustande zu bringen.
Obwohl so viele Bands (wie beispielsweise Weezer, Every Time I Die oder die Fratellis) bereits in der Pipeline köchelnde und längst angekündigte Alben in eine Zukunft verschoben haben, in der wieder Konzerte möglich sein könnten, hätte Kategorie Honorable Mentions 2020 aus allen Nähten platzen können - nein eigentlich müssen.
Als (zumindest ursprünglich so gedachte) Coping Mechanisms einer gescheiterten Beziehung kann die dienstleistende Liedermacherin Tayla Parx auf ihrem zweiten Studioalbum zwischen Zeitgeist-R&B und Dance Pop diesmal zu wenig Relevanz als Performerin entwickeln.
Dass Haley Williams jedwedes (überraschende) Momentum sowie die euphorische Vorfreude auf ihr erstes Soloalbum zugunsten einer relativ flächendeckenden, schubweisen Präsenz aufgegeben hat, bedeutet im Fall von Petals for Armor II dennoch auch eine größere stilistische Spannweite und auch qualitative Ambivalenz.