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Wie groß der Einfluss von Deantoni Parks auf die letzte The Mars Volta-Platte 'Noctourniquet' wohl tatsächlich war, lässt dich vielleicht erst anhand von 'Touch But Don't Look', dem Solodebüt des umtriebigen Schlagzeugausnahmekönners wirklich ermessen: Stylische Synthie-Rhythmusmusik als Gebrauchsgegenstand.
Blind Worms, Pious Swine war das erste Album, das Omar Rodríguez-López nach seinem Umzug von Mexiko nach El Paso aufnahm, und eines der letzten vor der Gründung von Bosnian Rainbows. Das hört man den 37 versammelten Minuten durchaus an.
Manch einer soll sich bereits sorgen um die Output-Frequenz von Omar Rodríguez-López gemacht haben - immerhin sind zwischen Sworn Virgins und seinem offiziellen Vorgänger ¿Sólo Extraño? unsagbare 3 Jahre vergangen.
Flying Lotus beamt sich aus dem Orbit wieder zurück auf die Erde, direkt hinein in das lodernde Fieber sonnendurchtränker Jazzclubs. Womit Steven Ellison sich gleichermaßen auf Spurensuche bei familiären Wurzeln begibt, wie er sein musikalisches Universum abermals neu vermisst.
Wie jedes Jahr an dieser Stelle 15 Alben die man 2013 leicht übersehen konnte und die es nicht in die Top 50 Liste geschafft haben - die es sich am Ende des Jahres aber dennoch absolut verdient haben nocheinmal in Erinnerung gerufen zu werden.
Bosnian Rainbows ist nicht nur das Projekt, für das Omar Rodriguez-Lòpez The Mars Volta beerdigt hat: es ist die Band, die das Solo-Schaffen des Ausnahmegitarristen erdet und dem manisch getriebenen Diktator dabei das Prinzip einer künstlerischen Gemeinschaft anhand elf wunderbar unkonventionell-eingängiger Rocksongs im psychedelischen Wave-Gewand erklärt.
The Mars Volta sind Geschichte, das Bosnian Rainbows-Debüt steht in den Startlöchern - und auf Omar Rodríguez-López 26. Soloalbum ist auf chaotisch-zerrüttete Art und Weise alles beim experimentellen Alten. Diesmal wieder einmal um das kleine Quäntchen besser als zuletzt.
Omar Rodriguez-Lopez veraschiedet sich von 2012 mit einem erschöpfenden Dreierpack. 'Equinox' macht dabei den vagen Brückenschlag zwischen den elektronischen Experimenten auf dem jüngst abgeschossenen Alben-Trio rund um 'Octopus Kool Aid' und dem, was der Ruhelose Puerto Ricaner als Solomusiker immer schon unter "Rockmusik" verstand.
So ist man das von ihn gewohnt: kein Monat nach Album Nummer 20 überrascht Mr. Rodriguez Lopez mit dessen Nachfolger. Und der Erkenntnis, dass der Getriebene seine Obsession zur Elektronik mittlerweile auch mit einer gehörigen Portion Nachvollziehbarkeit anreichern kann.
Nur für Ihr Deebütalbum haben sie länger gebraucht: Über drei Jahre lag das sechste The Mars Volta Album in der Warteschleife. "Future Punk" versprach Cedric damals. 'Noctourniquet' entlarvt ihn nur außerhalb des undefinierbaren Genreverständnis der Progmacht als Lügner.